Diebe klauen Spielzeug vom Grab seines toten Sohnes – Mülheimer Vater postet verzweifelten Aufruf bei Facebook
Diebe stahlen Spielzeug vom Grab seines Sohnes – nun hat ein Mülheimer Vater einen offenen Brief geschrieben
„Dass jemand mein totes Kind bestiehlt und sich an dem Grab zu schaffen macht – das ist kaum zu ertragen“
Er hat den Diebstahl angezeigt
Mülheim.
Dominik Drieschner und seine Frau haben das Schlimmste der Welt erlebt: Ihr kleiner Sohn Dustin starb in der 26. Schwangerschaftswoche. Das war 2013.
Die beiden Mülheimer haben ihren Sohn auf dem Friedhof in Styrum begraben. Bis heute kommen sie drei bis vier Mal die Woche zum Grab.
Es ist ein herzzerreißender Anblick: Das kleine Grab ist liebevoll mit Muscheln, Sand und Spielzeug dekoriert.
Doch nun wurde die Ruhe von Dustin mit Füßen getreten: Diebe haben Spielzeug und andere Gegenstände vom Grab gestohlen: fünf Matchboxautos, zwei Badeenten, ein Badekrokodil und einen Badefisch.
Drieschner ist entsetzt: „Gestern war ich auf 180. Dass jemand mein totes Kind bestiehlt und sich an dem Grab zu schaffen macht – das ist kaum zu ertragen.“
Offener Brief bei Facebook
Drieschner, der beruflich als Comedian arbeitet, hat einen offenen Brief an den Dieb geschrieben und ihn in der Facebook-Gruppe „Du weißt, dass du aus Mülheim kommst“ gepostet. Er will aufrütteln und hofft gleichzeitig auf neue Hinweise auf den oder die Täter.
„Lieber Dieb, Liebe Diebin, Ich weiß nicht was in deinem Kopf vorgegangen ist,als du in der Zeit vom 14. auf den 15.03.17 den Friedhof in Mülheim -Styrum betreten hast. Ich persönlich habe die Befürchtung, das es nicht sonderlich viel gewesen sein kann. Bist du mit voller Absicht zum Kindergräberfeld gegangen oder nur durch Zufall dort vorbei gekommen? (…)“
Unterschrieben ist der Brief mit: „Ein trauernder Vater.“
Die Resonanz auf den offenen Brief ist riesig – viele Facebook-Nutzer regen sich über die den miesen Diebstahl auf.
„Man hat Angst“
Drieschner hofft, dass der Dieb das Spielzeug zurückbringt. Er hat auch Anzeige bei der Polizei erstattet: „Es geht mir nicht um materielle Dinge. Aber man hat Angst, das Grab jetzt noch schön zu machen“, sagt er.
Es sei auch nicht das erste Mal, dass auf dem Friedhof Dinge auf Kindergräbern verschwinden, sagt Drieschner. Das könnte auch mit der Lage der Gräber auf einem abgelegenen Teil des Friedhofs zusammenhängen.
Davor möchte er trauernde Eltern schützen: „Ich habe die Hoffnung, dass nun mehr Menschen in Styrum von den Diebstählen hören.“
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