Schwelm.
Baulärm, einhergehend mit viel Staub und die Arbeit einer Klinik zum Wohle des Patienten sind zwei Dinge, die nur schwer miteinander zu kombinieren sind. Dennoch müssen auch Krankenhäuser wie das Helios Klinikum Schwelm immer wieder in die Jahre gekommene Stationen und Abteilungen modernisieren und auf den neusten Stand der Technik bringen.
Um den geänderten Ansprüchen und Behandlungsschwerpunkten gerecht zu werden, hat das Helios Klinikum bereits in der Vergangenheit zahlreiche Baumaßnahmen durchgeführt. So erhielt im letzten Jahr der gastroenterologische Bereich der medizinischen Funktionsdiagnostik (Endoskopie) neue Räumlichkeiten. Auch Zahlreiche Stationen, zu erkennen an der neuen Optik der Böden auf den Fluren in warmen Orangeton und dem Holzdekor in den Zimmern, sind bereits realisiert. Derzeit laufen die Arbeiten auf der Station 1B mit Hochdruck dem Abschluss entgegen, denn bereits Anfang kommender Woche sollen hier wieder Patienten vom Klinikpersonal behandelt werden.
Heimische Handwerker bevorzugt
Klinikgeschäftsführer Alexander Holubars bei der Besichtigung: „Ich kann mir selber immer wieder kaum vorstellen, dass unsere gesetzten Fertigstellungsziele auch geschafft werden. Aber die Erfahrung zeigt, dass das optische Durcheinander mit der Endreinigung ganz schnell verschwunden sein wird.“ Auch Henning Rickhaus als Leiter der Technik ist sich sicher: „Das kriegen wir hin.“ Dabei werden für die Arbeiten vor allem Handwerker aus der Region beauftragt: „Der schnelle Anfahrtweg und der kurze Draht zu den Unternehmen hat sich bereits in der Vergangenheit als sehr positiv herausgestellt“, so Holubars.
Damit die Patienten so wenig wie möglich von den Arbeiten mitbekommen, wurde die gesamte Station abgeriegelt und die Patienten Ende März entsprechend gut in anderen Klinikbereichen und einer speziell dafür vorgesehenen Ausweichstation untergebracht. Bei den umfangreichen Arbeiten sind alle Zimmer einschließlich der Nasszellen komplett entkernt sowie alle sichtbaren und in den Wänden verbauten Versorgungsleitungen erlernt und erneuert worden. „Darüber hinaus wurden auch die Fenster nach den neusten energetischen Vorschriften erneuert“, erläuterte Rickhaus. Ein kleiner Nebeneffekt: Die ehemals schwarzen Alufenster sind weißen Kunststofffenstern gewichen, die die Räume heller werden lassen. Bei dem Umbau kommt die Klinik auch gleich dem erhöhten Wunsch der Patienten nach Wahlleistungszimmer entgegen. So sind die Hälfte der 14 Zimmer mit insgesamt 44 Betten Dreibettzimmer und die restlichen Zwei- und Einbettzimmer. Komplett neu sind auch die Räume für das Personal und ein Aufenthaltsraum für Patienten und Besucher.
Ein weiterer Umbau- und Renovierungsschwerpunkt, an dem die Handwerker mit Hochdruck an der Fertigstellung arbeiten, ist der Bereich des Labors, der onkologischen Ambulanz und der neuen Dialysestation. „Ziel in der onkologischen Ambulanz war es, der stetig wachsenden Zahl von Betroffenen passende, schönere Räume für den Aufenthalt während der therapeutischen Behandlung zur Verfügung zu stellen“, betonte der Klinikgeschäftsführer.
So steht diesen Patienten voraussichtlich ab nächstem Monat während ihrer ambulanten Chemotherapie in dem mit etwa 140 Quadratmetern doppelt so großen Bereich kleine, hellere Behandlungseinheiten zur Verfügung. Die Ausgestaltung eben nicht als Einzelbehandlungsbereich ist dabei ein Ergebnis der Befragungen von Patienten. Sie wünschen sich durchaus während ihrer Behandlung Kontakt zu anderen Betroffenen. Eine verbesserte mediale Ausstattung mit mehreren Flachbildschirmen ist dem Engagement und einer großzügigen Spende des Vereins zur Förderung der Gesundheitspflege im Helios Klinikum zu verdanken.
Bereits in der Planung ist der komplette Neubau der Intensivstation, der im vierten Quartal beginnen soll. Für die Umsetzung in diesem hochsensiblen Bereich laufen erste Konzeptentwicklungen, die dann vor dem Beginn der eigentlichen Arbeiten und dem verlegen der Patienten mit Testläufen abgesichert werden sollen. „Die Versorgung unserer Intensivpatienten muss dabei zu 100 Prozent gesichert sein“, so Alexander Holubars.