Schwelm.
Beim Neuaufbau des Schwelmer Stadtarchivs setzt die Stadt ausdrücklich auf die Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Den Rahmen dazu, also was auf die Ehrenamtlichen zukommt und wo sie aktiv mithelfen können, haben nun der Arbeitskreis „Stadtarchiv 2020“ und die Stadt gesetzt.
In dem Papier, dass die Stadt auch auf ihrer Homepage veröffentlicht hat, um Interessierten eine Vorstellung von der Aufgabe zu geben, ist die Rede von einer „spannenden Tätigkeit“, die den Ehrenamtlichen einerseits einen generellen Blick auf die Ausgestaltung eines Archivs verspricht, ihnen andererseits Mitarbeit auch bei Detailaufgaben zutraut.
Gesucht werden keine ausgebildeten Archivare, wenngleich auch diese sich gern melden können, sondern Bürgerinnen und Bürger, deren Interessen durchaus ganz unterschiedlich ausfallen können, die aber dennoch einen Bezug zu den anstehenden Herausforderungen beim Aufbau des neuen Stadtarchivs haben. Um eine Vorstellung davon zu geben, haben Arbeitskreis und Stadtverwaltung gemeinsam mögliche Schwerpunkte benannt. So werden Menschen gesucht, die sich für folgende Themen interessieren: Kartenwerk, Geschichte, Bauwerke, Alte Publikationen, Bücher und Genealogie (Ahnenforschung).
„Selbstverständlich wird die Grundkonzeption und Federführung von der hauptamtlichen Seite vorgegeben, aber im Detail gibt es sicher sehr interessante und auch kreative Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei darf und wird es auch Spaß beim Ehrenamt geben“, machen Arbeitskreis und Stadtverwaltung Lust auf eine Mitarbeit.
Unterstützung ist willkommen
Eine Anforderung an die ehrenamtliche Mitarbeit ist für Arbeitskreis und Stadtverwaltung jedoch unabdingbar: Um das richtige Verständnis für das Ganze zu bekommen und beim Aufbau des neuen Stadtarchivs mithelfen zu können, sei „Kontinuität über einen längeren Zeitraum“ unerlässlich, „die einen gewissen Grad an regelmäßiger und verlässlicher Verpflichtung voraussetzt“. Auch die Liebe zum Detail sei unabdingbar.
Der Neuaufbau des Schwelmer Stadtarchivs ist nötig, nachdem die Einrichtung jahrelang vernachlässigt wurde. Die Einrichtung liegt quasi brach. Dokumente und Unterlagen müssen kistenweise in den Bestand aufgenommen werden. Die Unterbringung – aktuell im Schloss Martfeld – ist zu klein und für ein Archiv, das Pflichtaufgabe einer Stadt ist, nicht geeignet. Zu dieser Einschätzung kommt auch Dr. Antje Diener-Staeckling vom Archivamt des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, die den Neuaufbau mit begleitet. Langfristig muss Schwelms Stadtarchiv also an neuer Stelle untergebracht werden. Im Gespräch ist das Untergeschoss der zentralisierten Verwaltung in der Holthausstraße.
Weil die finanziellen und personellen Möglichkeiten der Stadt Schwelm begrenzt sind, hoffen Verwaltung und Arbeitskreis nun auf ehrenamtliche Unterstützung. Das wäre „großartig und mehr als willkommen“, heißt es.