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Gelsenkirchen: Kult-Imbiss feiert Comeback – und mit ihm ein einzigartiges Gericht

In Gelsenkirchen hat ein Traditions-Imbiss wieder geöffnet. Die Kunden lieben vor allem ein Gericht – auch wir haben vorbei geschaut.

Gelsenkirchen Grammatikas Grill
© Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Das ist die Stadt Gelsenkirchen

Gelsenkirchen verbinden viele sofort mit dem FC Schalke. Doch die Stadt ist mehr als nur Fußball und Industrie. In diesem Video stellen wir dir sie vor.

In kaum einem anderen Bundesland gibt es so viele Imbisse wie in NRW. Und ganz besonders im Ruhrgebiet ist es schwer, da herauszustechen. Doch ein Laden aus Gelsenkirchen schafft es – und das nicht nur dank seiner langen Tradition.

Denn gegründet wurde der Imbiss in Gelsenkirchen bereits 1974. Damals war Inhaber Athanasios Grammatikas, oder „Saki“ wie ihn jedermann kennt und nennt, gerade einmal 18 Jahre alt. Fast 50 Jahre führte er den Kult-Laden im Stadtteil Rotthausen, doch dann folgte das traurige Aus. Ein Jahr später ist der Imbiss zurück und DER WESTEN hat mit Saki über die Anfänge, die Neueröffnung und das Lieblingsgericht vieler Kunden gesprochen.

Gelsenkirchen: Kult-Imbiss ist zurück – „Habe geheult“

„Ich bin mit 15 Jahren aus Griechenland nach Deutschland gekommen. Mein Onkel hatte einen Grill in Oberhausen und als die Familie drei Jahre später nachkam, haben wir einen eigenen Imbiss aufgemacht“, blickt der 67-Jährige zurück. Bereits drei Mal hat der „Grammatikas“-Imbiss mit offiziellem Namen „Grill und Pizzeria“ in der langen Traditionsgeschichte seinen Standort innerhalb von Gelsenkirchen-Rotthausen bereits gewechselt. Doch seit Anfang der 2000er-Jahre ist er in der Schonnebecker Straße 36 zuhause.

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2022 wollte sich Saki eigentlich zur Ruhe setzen und aus dem aktiven Geschäft zurücktreten. Doch die neuen Inhaber konnten an den Erfolg der letzten Jahre nicht anknüpfen, sodass der Laden letztendlich dicht gemacht wurde. Aber Saki konnte es eigenen Angaben zufolge nicht übers Herz bringen, dass sein Lebenswerk so endet. Deshalb wagte er noch mal einen Neustart mit dem neuen Betreiber-Paar Nikos und Dimitra Itsios sowie zwei treuen Mitarbeiterinnen.

Gelsenkirchen Grammatikas-Imbiss
Gelsenkirchen: Saki (Mitte) und sein Team. Foto: Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Seit dem 3. April ist der Grammatikas-Imbiss wieder täglich von 11 bis 22 Uhr und am Wochenende ab 12 Uhr geöffnet. Der riesige Kundenandrang zur Neueröffnung rührte Inhaber Sakis besonders. „Ich war am heulen, weil mir das so viel Freude bereitet hat. Menschen haben Blumen und Geschenke gebracht. Ich habe Leute gesehen, die ich ewig nicht mehr gesehen habe.“

Alle Kunden wollen „Schmacko“

Bis in die späten Abendstunden waren der 67-Jährige und sein Team damit beschäftigt, mit den Bestellungen hinterher zu kommen. Doch wer glaubt, dass Currywurst, Schnitzel und Pommes hier die Stars auf der Speisekarte sind, der irrt. Der „Schmacko“ zählt zu den meistgefragtesten Gerichten. „Die Kinder kamen damals immer von der Schule rüber und hatten natürlich nicht so viel Geld. Dann kamen sie auf die Idee“, berichtet Saki. Das Kult-Gericht besteht aus einem Reibekuchen, der in ein aufgeschnittenes Brötchen gelegt und anschließend in eine Sauce getunkt wird.

Gelsenkirchen Grammatikas Grill
Gelsenkirchen Grammatikas Grill ist zurück. Inhaber „Saki“ präsentiert stolz den „Schmacko“. Foto: Chaleen Goehrke/ DER WESTEN

Damals stand das Gericht nicht mal auf der Karte, war also mehr ein Insider. Inzwischen sind viele der Kinder, die dem Snack seinen Namen verpasst haben, selbst erwachsen. „Damals hat der Schmacko noch 80 Pfennig gekostet“, erinnert sich ein Kunde gerne zurück. Heute zahlen die Kunden 1,50 Euro. Doch offenbar ist der kleine Snack auf die Hand auch generationenübergreifend ein Hit. Als zwei junge Männer den Laden betreten, fragen sie direkt: „Habt ihr noch Schmacko?“


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In den Imbiss von Saki kommen die Kunden offenbar auch nach so langer Zeit immer noch gerne. Wegen des Essens, aber vor allem auch wegen Saki.