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Feuerwehrtaucher trainieren im Rhein-Herne-Kanal

Feuerwehr probt Tauchgang in Gelsenkirchen

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Foto: Funke Foto Services
Gelsenkirchener, Oberhausener und Mülheimer Feuerwehrmänner holen ein zuvor versenktes Autowrack aus dem Rhein-Herne-Kanal. Zu Übungszwecken.

Gelsenkirchen. 

Damit keine Hilfe zu spät kommt und auch alles nach Plan läuft, führt die Feuerwehr regelmäßige Übungseinsätze durch. Auch unter Wasser darf nichts schief laufen. Am Mittwoch fand eine Gemeinschaftsübung der Feuerwehrtaucher Gelsenkirchen, Mülheim und Oberhausen am Rhein-Herne-Kanal statt. Ein Autowrack wurde hierfür mit Hilfe eines Feuerwehrkrans mit Hebeseilen ins kühle Nass gelassen. „Das Auto haben wir vorher komplett leer geräumt, damit das Wasser nicht verunreinigt wird oder Teile abfallen“, erklärt Marcus Frenthoff, Leiter der Tauchabteilung der Feuerwehr Gelsenkirchen. Der 45-Jährige fügt hinzu: „Der Kran kann das Fahrzeug locker tragen. Er hat 33 Tonnen Eigengewicht und schafft es, das gleiche Gewicht zu heben.“

Für die spannende PKW-Bergung waren jeweils vier Leute im Einsatz. Zwei ausgebildete Taucher stiegen zeitgleich ins Wasser, während die anderen beiden Personen an Land blieben und die Taucher, die nur eingeschränkte Sicht im Wasser hatten, durch so genannte Signalleinen führten. Die Leinen waren zuvor an den Neoprenanzügen befestigt worden. „Für die Führung gibt es festgelegte Regeln. Zieht der Signalmann zum Beispiel zwei Mal am Seil, muss der Taucher nach rechts laufen, zieht er dreimal, bedeutet das, dass sich die Person unter Wasser nach links bewegen soll“, erklärt Frenthoff.

Sehr schlechte Sichtverhältnisse

Nachdem das Auto ins Wasser gelassen wurde, war Thorsten Liesenberg der Erste, der fünf Meter in die Tiefe stieg. Zusammen mit seinem Tauchkollegen Ralf Bartz (43) und zwei Signalmännern übernahm er den ersten Einsatz. Unter Wasser wurden die Seile zuerst von dem Auto gelöst und anschließend wieder befestigt. Ausgestattet waren die beiden Berufstaucher mit jeweils zwei Atemluftflaschen, gefüllt mit 2800 Liter Sauerstoff. Um sich gegen die Kälte zu schützen, trugen sie halbtrockene Neoprenanzüge. Hierbei läuft Wasser in den Anzug, erwärmt sich durch die Körperwärme und schützt somit vor Kälte. Trockenanzüge nutzt man bei verunreinigtem Wasser. Hier dringt überhaupt keine Flüssigkeit ein.

Auf die Frage nach der größten Schwierigkeit beim Einsatz erklärt Thorsten Liesenberg: „Ich hatte da unten eine sehr schlechte Sicht und konnte nur bis zu einem halben Meter sehen. Durch die Führung meines Leinenmanns wusste ich allerdings genau, was zu tun war.“ Seit 2004 ist er als Feuerwehrmann tätig, seit acht Jahren taucht er beruflich.

Tauchgänge erst nach drei Jahren Berufserfahrung

Bevor ein Feuerwehrmann zu echten Unterwassereinsätzen geschickt wird, muss dieser allerdings drei Jahre Berufserfahrung bei der Feuerwehr vorweisen. Ein Theorieteil sowie insgesamt 50 Tauchstunden im Hallenbad und anschließend im Freiwasser sind zudem Pflicht.

Neben den Simulationen, bei der etwa 35 Männer beteiligt waren, gibt es natürlich auch Realfälle. „Letztes Jahr hatten wir 14 und dieses Jahr waren es schon zwölf Einsätze unter Wasser“, erklärt Andreas Metzlaff, Leiter der zweiten Wachabteilung Gelsenkirchen.