Endlich ist es so weit – der Weihnachtsmarkt Essen hat offiziell eröffnet! Am Freitagvormittag (17. November) wurde auch in der Ruhrgebietsmetropole die Weihnachtssaison 2023 eingeläutet. Und bei der ein oder anderen Tasse Glühwein, einer Peru-Kartoffel oder einer anderen Leckerei haben es sich schon zahlreiche Besucher ab Punkt 11 Uhr ordentlich schmecken lassen.
Doch in diesem Jahr dürften viele Besucher mit einem mulmigen Gefühl über den Essener Weihnachtsmarkt spazieren. „Wir hatten ein bisschen Angst vor den diesjährigen Preisen“, äußert Lina (28) ihre Bedenken gegenüber DER WESTEN. Gemeinsam mit ihren drei Freundinnen hat sich die Studentin am Freitag den ersten Glühwein des Jahres gegönnt. Aber was müssen Besucher in diesem Jahr für eine dampfende Tasse hinblättern?
+++ Weihnachtsmarkt-Hammer in Essen! Damit hat wirklich keiner gerechnet +++
Weihnachtsmarkt Essen 2023: So viel kostet der Glühwein
Beim Blick auf die Preistafeln dürften viele Besucher, die schon im vorigen Jahr in der Essener Innenstadt unterwegs waren, stutzig werden. Denn an den Glühwein-Preisen hat sich bei fast allen Ständen in diesem Jahr nichts geändert. Bedeutet: Auch 2023 zahlt man bei fast allen Ständen 3,50 Euro plus Tassenpfand (durchschnittlich auch noch mal 3,50 Euro pro Tasse).
Essen tanzt damit im Vergleich zu anderen Ruhrgebietsstädten wie Dortmund in diesem Jahr aus der Reihe. Dass die Entscheidung den Händlern nicht leichtfiel, lässt man etwa am Glühwein-Stand „Zum Ritter“ am Kennedyplatz durchblicken. „Wir kämpfen“, wird hier ein Mitarbeiter deutlich. Denn die mittlerweile horrenden Strom- und Rohstoffkosten gehen auch an den Essener Händlern in diesem Jahr nicht spurlos vorbei.
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Aber warum haben viele Essener Glühwein-Verkäufer in diesem Jahr die riskante Entscheidung getroffen, die Preise nicht zu erhöhen? „Wir sind hier im Ruhrgebiet, da sind die Portemonnaies nicht so voll – gerade nicht in der aktuellen Zeit“, wird Standbetreiber Albert Ritter auf Nachfrage von DER WESTEN deutlich. Gerade bei Familien sei der finanzielle Gürtel auch in diesem Jahr aufgrund der andauernden Inflation weiterhin enger geschnallt.
Händler mit Hiobsbotschaft: „Werden wir nicht drum herum kommen“
Seit 1972 ist die Händler-Familie Ritter auf dem Weihnachtsmarkt Essen ansässig und aus dem Revier mit seinen Glühwein-Buden nicht mehr wegzudenken. Neben dem Stand „Zum Ritter“ am Kennedyplatz, der auch in diesem Jahr wieder am sprechenden Rentier „Charly“ erkennbar ist, betreibt die Familie Ritter auch den Stand „Ritters Glühwein“ vorm Riesenrad an der Kettwiger Straße. Albert Ritter ist außerdem Vorsitzender des Schaustellerverbands Essen/Ruhrgebiet.
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Aber schon jetzt blickt man als Händler laut Ritter mit Sorge auf das nächste Jahr. „2024 werden wir um eine Erhöhung der Glühwein-Preise nicht herum kommen“, lässt der Betreiber die Bombe platzen. Denn die Inflation hat auch hier ihre Spuren hinterlassen. Und auch die Mitarbeiter und Aushilfen, wie etwa die 21-jährige Pelin Akinci, wollen bezahlt werden.
Essener Studentinnen verraten Spartrick
Trotz der gleich gebliebenen hohen Preise wollen viele Besucher aber auch in diesem Jahr nicht auf die ein oder andere Tasse Glühwein und die zahlreichen Leckereien auf dem Essener Weihnachtsmarkt verzichten. Für die Studentinnen Melanie (21), Lina (28), Vanessa (24) und Florentina (23) ist der Besuch am Eröffnungstag bereits zu einer Tradition geworden. „Wir waren letztes Jahr schon am ersten Tag da und haben uns in diesem Jahr wieder hier getroffen.“
Und die Dualen Studentinnen kennen sogar den ein oder anderen Spartrick. Denn nicht nur am Studententag (dienstags) und am Familientag (mittwochs) zahlt man auf dem Essener Weihnachtsmarkt den ein oder anderen Euro weniger. Denn bei Ritters Glühwein könne man auch bares Geld sparen, wenn man sich direkt eine Kanne voll mit einem dampfenden Heißgetränk holt. Na, dann bleibt wohl nur eines zu wünschen: Prost!