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„Twitterer“ aus ganz Deutschland trafen sich zum „Twessen“ in Essen

„Twitterer“ trafen sich zum „Twessen“ in Essen

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Foto: WAZ FotoPool

Essen. 

200 Jugendliche aus ganz Deutschland trafen sich am Wochenende in der Innenstadt. Kennen gelernt hatten sie sich alle im Internet auf Twitter. Ein Programmpunkt von „Twessen“: ein Tanz-Flashmob auf dem Willy-Brandt-Platz.

Um die durch Polizeieinsätze und Randale bekannt gewordenen Facebook-Partys ist Essen drumrum gekommen. Am Wochenende „stürmten“ dafür Nutzer eines anderen sozialen Netzwerks die Innenstadt – ganz ohne Sachbeschädigung, lauter Musik oder Polizeibegleitung. „Twitterer“ aus ganz Deutschland trafen sich zum „Twessen“.

„Wir wollen Menschen, die vorab nur im Web miteinander kommuniziert haben, zusammenbringen“, erklärte Organisator Christian Neuwerth vor der Veranstaltung. Ein erster Versuch war im März in Köln positiv verlaufen, jetzt also Essen. „Wir wollten in jedem Fall in NRW bleiben, da bot sich Essen für uns an“, erklärt Neuwerth, wieso sich die Freunde des Kurznachrichten-Netzwerks („getwittert“ werden Meldungen mit maximal 140 Zeichen) im Ruhrgebiet einfanden. Über 200 sollten’s bis 14 Uhr werden.

Vom Willy-Brandt-Platz ging es durch die Innenstadt, wo die Teilnehmer zweimal stoppten, um mit „Flashmobs“ auf ihre Aktion aufmerksam zu machen, ehe man im Restaurant Maze am Viehofer Platz wieder zusammentraf. „Das Maze war vielleicht der entscheidende Faktor, der für Essen sprach“, begeisterte sich Neuwerth schon vor der Veranstaltung und wurde in seinen Erwartungen bestätigt: „Die Bewirtung, der Einlass, die Technik mit Musik und TV-Bildschirmen – alles war super“, lobt Neuwerth.

Viel Lob von allen Seiten – Neuauflage in Berlin oder München

Begeisterung also bei den Organisatoren, Begeisterung auch bei den Teilnehmern. „Es war echt lustig“, sagt Marcel aus Geldern, „danke an das Organisationsteam, ihr habt das super gemacht“, ergänzt Janina aus Löhne. Viel Lob, das sich durch großes Engagement und finanziellen Aufwand redlich verdient wurde. „Raummiete, Technik, Sicherheit, dass alles verschlingt über 10.000 Euro“, rechnet Neuwerth den finanziellen Wert von „twessen“ vor, der nur durch zwei Sponsoren getragen werden konnte.

Letztlich habe sich alles jedoch gelohnt, denn: „Es haben sich einige interessante Sponsoren-Kontakte gegeben, so dass es sicherlich nicht das letzte Treffen gewesen ist“, blickt der Kölner Organisator positiv in die Zukunft und macht damit all denjenigen Hoffnung, die nur einen Tag nach „twessen“ über Twitter eine schnelle Neuauflage forderten. Die wird es dann aber wohl nicht in Essen geben. „Uns zieht es eher nach Berlin oder München“, sagt Neuwerth, eine Rückkehr in die ehemalige Kulturhauptstadt sei aber „ebenfalls vorstellbar“. Beschweren würde sich hier sicherlich niemand.