Wie kann man kleinen Kätzchen nur so etwas antun? Was das Tierheim Essen in den vergangenen Wochen erleben musste, dürfte bei jedem Tierfreund nur zu Fassungslosigkeit und Kopfschütteln führen.
Vor rund zwei Monaten brachte eine Frau mehrere Taschen ins Essener Tierheim. Darin befanden sich 10 Perserkatzen, die laut der Frau einem verstorbenen Familienmitglied gehörten. Doch das Tierheim wollte hier gar nicht mehr von Katzen sprechen – sondern von „Kothaufen in Filz“, so schrecklich war der Zustand der Samtpfoten (>>> DERWESTEN berichtete). Und das war erst der Anfang des Dramas.
Tierheim Essen erlebt Katzen-Drama
Denn das Tierheim Essen hatte sofort den Verdacht, dass dieser Fall noch nicht zu Ende war. Die verwahrlosten Katzen stammten aus dem Haushalt der Frau selbst – also wurde das Veterinäramt dort hingeschickt und fand tatsächlich 13 (!) weitere Perserkatzen vor. Alle in dem selben erbärmlichen Zustand: Verfilztes Fell voller Katzenstreu und Kot, entzündete Ohren und Zähne, Krankheiten wie Giardien, Katzenschnupfen, chronischem Durchfall und sogar Corona! Es war ein grauenhaftes Bild, das sich den Helfern darbot! Als „mehr tot als lebendig“, beschreibt das Tierheim die armen Tiere.
Gegen die Frau wurde sofort ein Tierhalteverbot ausgesprochen – doch das ist mittlerweile rund zwei Monate her. Seitdem muss sich das Tierheim Essen um die 23 Perserkatzen kümmern und sie so gut es geht wieder aufpäppeln. Sofern das überhaupt möglich ist.
Auch interessant: Unterwegs mit Hund in NRW
Denn hier wurde derart rücksichtslos „gezüchtet“, dass das Tierheim schon von „Tierquälerei“ spricht: „Unsere Perser haben gar kein Gesicht, so platt gezüchtet, dass sogar das Fressen schwer fällt. Wenn das Mäulchen quasi noch hinter der Nase im Gesicht liegt, ist ein normaler Napf gar nicht erreichbar, ohne mit der Nase zuerst im Futter zu stecken und zu ersticken.“ Auch Fellpflege wäre für die Tiere quasi unmöglich.
Neues Zuhause für Katzen gesucht
Keine Frage, das Tierheim Essen kümmert sich hingebungsvoll um die 23 Katzen und tut alles in seiner Macht stehende, um ihnen zu helfen. Aber natürlich sucht man auch nach einem neuen Zuhause für die Tiere: „Am liebsten würden wir die Süßen im Doppelpack vermitteln oder zu Katzen, die unter den gleichen Erkrankungen leiden. Alle Katzen sind wirklich sehr nett und mehr oder weniger aufgeschlossen, kuscheln mögen sie alle.“
Über die WDR-Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ sollte beispielsweise der achtjährige Kater „Linguini“ vermittelt werden. Und er klingt nach einem Traumkater: „(Kleine) Hunde oder Kinder im Haushalt wären durchaus denkbar“, schreiben die Verantwortlichen. „Linguini ist lieb und verschmust. Er lässt die Pflege geduldig über sich ergehen und freut sich über jede Aufmerksamkeit. […] Der Kater ist anhänglich und liebt es, seinen Menschen um die Beine zu streicheln. Fehlende Zuneigung fordert er gerne ein.“
Es bleibt zu hoffen, dass nicht nur Linguini, sondern auch seine Leidensgenossen Maccaroni, Gnocchi, Spaghetti, Lafee, Page, Cheyenne, Mia, Udon, Orson und wie sie alle heißen, bald ein Zuhause finden, wo sie die Liebe bekommen, die sie verdienen.