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Tausende tote Fische in der Ruhr sorgen für Großeinsatz

Tausende tote Fische in der Ruhr sorgen für Großeinsatz

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Foto: Sebastian Konopka
Ein Massensterben von Fischen in der Ruhr hat am Freitag für einen Großeinsatz gesorgt. Erste Proben geben Hinweise auf eine Wasserbelastung. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der illegalen Einleitung von Schadstoffen. Die Entsorgung der verendeten Tiere ging am Samstag weiter.

Essen. 

Entsetzen bei Spaziergängern, Umweltalarm beim Ruhrverband, Großeinsatz für Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und DLRG: Tausende tote Fische trieben am Freitagnachmittag in Essen-Kupferdreh an die Ruhrufer. In ersten Schätzungen sprechen die Behörden von bis zu zehntausend Fischkadavern. Am Abend begann die Feuerwehr mit der Bergung, die Untersuchungen von Wasser und Tierkörpern liefen auf Hochtouren.

Bis Samstagmittag lagen der Polizei Essen keine neuen Erkenntnisse zur Ursache des Fischsterbens vor, so ein Sprecher auf Anfrage von DerWesten. Die Entsorgung der verendeten Tiere ging am Samstag weiter. „Das kann noch dauern“, sagte ein Feuerwehr-Sprecher in Essen.

Fieberhafte Suche

Der erste Anruf kam um 14.40 Uhr vom Hardenbergufer: Spaziergänger hatten die ersten Kadaver auf dem Wasser bemerkt. Als die Polizei am ersten Fundort eintraf, der etwa 150 Meter von der Prinz-Friedrich-Straße entfernt liegt, meldeten sie bereits „zigtausende“ verendete Fische.

Diese Rückmeldung löste einen Großalarm aus. Alarmiert wurden Feuerwehr, Fischereibehörde, das Landesumweltamt, die Wasserbehörde, die DLRG und die Rheinischen Wasserwerke, weil das verschmutzte Wasser Richtung Mülheim floss. Eine fieberhafte Suche nach der Quelle der vermuteten Einleitung begann. Dabei half auch der Polizeihubschrauber „Hummel“, der den Deilbach absuchte. Am Abend waren die Experten relativ sicher: Die Einleitungsstelle liegt unmittelbar hinter dem Kupferdreher Gewerbegebiet Prinz Friedrich.

„Eine Gefährdung des Trinkwassers schließen wir im Moment aber aus“

Alarmiert ist auch der Ruhrverband. Sprecher Markus Rüdel rechnet erst in einigen Tagen mit belastbaren Ergebnissen. Bei der großen Menge an toten Fischen seien im Grunde nur zwei Möglichkeiten denkbar: Entweder es handele sich um eine extrem toxische Substanz oder aber die Menge des eingeleiteten Schadstoffs sei sehr groß. „Eine Gefährdung des Trinkwassers schließen wir im Moment aber aus“, so Rüdel. „Die Wasserwerke sind deshalb in der Lage, eine Welle mit schadstoffhaltigem Wasser vorüberziehen zu lassen.“ Das Trinkwasser für Essen wird vor der Einleitungsstelle entnommen und ist in keinem Fall gefährdet.

Am Abend haben Feuerwehreinheiten mit der Bergung der Fischkadaver begonnen. Der Anleger des TVK wurde zur provisorischen Sammelstelle. Mit Ölschlängeln trieben Bootsbesatzungen dort die toten Fische in die Kescher der Feuerwehr.

Markus Rüdel, Sprecher des Ruhrverbands, sprach von einer ungewöhnlich hohen ph-Belastung. Inwieweit das Trinkwasser betroffen sei, könne zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gesagt werden. In solchen Fällen sei es aber die Regel, dass die Wasserwerke mit eingeschaltet werden. Diese können gegebenenfalls auf Wasservorräte zurückgreifen. Eine Gefahr besteht also nicht. Der Ruhrverband ist mit einem Labor vor Ort, um Proben zu nehmen und so auf den Verursacher zu schließen. Eine genaue Auswertung nehme jedoch noch einige Zeit in Anspruch.

Nach aktuellem Stand geht die Verschmutzung von der Einmündung des Deilbachs aus. Dort, so vermutet die Polizei, müssen die Stoffe eingeleitet worden sein. THW und Feuerwehr sind vor Ort, um weitere tote Fische aus dem See zu entfernen. (Mit Material von dapd)