Der Streit um die Reihe „Literatur im Folkwang“ geht weiter: Nun ärgert sich die Alfred und Cläre Pott-Stiftung über Tobia Bezzola, Leiter des Museums Folkwang. Es gebe weder eine Zusage, das eingesparte Geld für den Kunstkauf zu verwenden, noch sei die Stiftung schuld an der Hängepartie.
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Der Streit um die Fortsetzung der Lesereihe „Literatur im Folkwang“ geht in die nächste Runde. Die „Alfred und Cläre Pott-Stiftung“ hat der Darstellung von Tobia Bezzola, dem Leiter des Museums Folkwang, widersprochen, wonach die bei der Literaturreihe einzusparenden Mittel künftig wieder für den Ankauf von Gemälden eingesetzt werden sollen. „Die von der Presse wiedergegebene Information, die Museumleitung sei mit dem Stiftungsvorstand übereingekommen, ,die Gelder wieder für Kunstkäufe einzusetzen’, ist unrichtig“, stellte am Montag Klaus Liesen, der Vorsitzende der Stiftung, klar.
Und der frühere Vorstandschef von Eon-Ruhrgas weist Bezzola faktisch ein zweites Mal zurecht. Zitat: „Die Veranstalter der Lesereihe werfen dem Direktor des Museums vor, dass er die Erklärung über die Fortsetzung der Zusammenarbeit im Projekt ,Literatur im Folkwang’ unangemessen verzögert habe. Laut Presse begründet dieser die Hängepartie ,mit personellen Veränderungen innerhalb der Pott-Stiftung’, die die Entscheidung hingezogen hätten. Diese Behauptung ist unrichtig. Die Stiftung ist und war zu keinem Zeitpunkt für die Entscheidung des Museumsleiters zuständig oder an ihr beteiligt, konnte die Entscheidung deshalb auch in keiner Weise verzögern.“
Neuer Antrag auf Förderung
Wenn eine vorwerfbare Verzögerung vorliegen sollte, „läge diese Verfehlung ausschließlich auf Seiten der Museumsleitung“, so Liesen weiter. Zu guter Letzt stellt die Stiftung fest, dass die Veranstalter der Lesereihe, Schreibheft-Herausgeber Norbert Wehr und die Buchhandlung Proust, einen neuen Antrag auf Förderung stellen könnten, sollten sie vorhaben die Reihe „an anderer Stelle“ fortzusetzen.
Dass ein Stiftungsvorstand wie Klaus Liesen, der seit Jahrzehnten über die Eon-Schiene zu den Folkwang-Förderern gehört, sich zu solch deutlichen Worten in Richtung des Museum genötigt sieht, dürfte in der ohnehin wegen Bezzolas Verhalten erstaunten Kulturszene für einiges Aufsehen sorgen.