Mit dem MSV, RWO und VfL Bochum haben sich drei Traditionsvereine aus dem Ruhrgebiet der Essener Erklärung gegen Fremdenhass angeschlossen.
Essener Sportvereine und Sportpersönlichkeiten haben in der vergangenen Woche eine gemeinsame Erklärung gegen die so genannten „Hooligans gegen Salafisten“ (Hogesa) abgegeben und sich scharf von der Gruppierung distanziert.
Dieser Erklärung haben sich am Mittwoch drei Traditionsvereine aus dem Ruhrgebiet angeschlossen: Der MSV Duisburg, Rot-Weiß Oberhausen und der VfL Bochum.
Hintergrund der Erklärung ist die Hogesa-Demo, die ursprünglich am 18. Januar in Essen stattfinden sollte. Essens Polizeipräsidentin hatte die Demo verboten. Am Montag hatten die Veranstalter die Anmeldung für die Kundgebung zurückgezogen.
Stattfinden wird jedoch die ursprüngliche Gegen-Demo des Bündnisses „Essen stellt sich quer“. Zur Teilnahme an dieser rufen die Sportvereine in ihrer Erklärung auf.
Zugleich wollen die Clubs mit der Erklärung „dieser gewaltverherrlichenden, diskriminierenden und rechtsextremen Gruppe entgegentreten und so ein Zeichen gegen Gewalt, Fremdenhass und Ausgrenzung und für Menschlichkeit und Miteinander setzen“.
Ein Problem, das alle Städte im Ruhrgebiet betreffe
RWO-Präsident Hajo Sommers sagte gegenüber der Redaktion, dass man als Oberhausener Fußballverein die Erklärung unterstütze, da Hooligans kein Problem seien, dass nur Essen betreffe. „Das betrifft alle Städte im Ruhrgebiet.“ Die Mannschaften bei RWO seien bunt gemischt, es sei egal völlig welche Hautfarbe oder welche Glaubensrichtung ein Spieler habe.
MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt erklärte: „Integration wird von uns gelebt. Respekt und Toleranz prägen unseren Umgang miteinander. Das sagen wir in unserem Leitbild. Und wir alle beim MSV legen höchsten Wert darauf, dass wir Zebras das auch so leben.“ Der MSV unterstütze diese und jede Aktion, die sich für ein friedliches Miteinander der Kulturen, Religionen und Menschen einsetze.
Bekenntnis zu Toleranz und Fairplay
Wilken Engelbracht, kaufmännischer VfL-Vorstand, erklärte, dass sich der VfL Bochum in seinem Leitbild klar zu Werten wie Toleranz und Fairplay bekenne. „Wir unterstützen jene, die sich ebenfalls zu diesen Werten bekennen. Wir lehnen es aber strikt ab, wenn im Namen des Fußballs Gewalt ausgeübt wird oder es zu rassistischen oder fremdenfeindlichen Auswüchsen kommt. Denjenigen, die solche Taten begehen oder derlei Gedankengut transportieren, zeigen wir die Rote Karte“, so Engelbracht.
Über die Unterstützung der anderen Vereine freute sich auch RWE-Präsident Michael Welling. Auf dem Fußballplatz gehe es darum zu gewinnen, dort herrsche unter den Clubs eine große Rivalität. Außerhalb des Platzes stehe man gemeinsam für die gleiche Sache ein, für Toleranz und ein friedliches Miteinander.