- An der Essener Straße Kleiner Bruch roch es stark nach verwesenden Tieren
- Grund dafür waren Schlachtreste von Rindern, die in einem Hinterhof der Straße illegal gelagert wurden
- Der Besitzer der Schlachtreste soll die Kadaver nun entsorgt haben – und wird dennoch bestraft
- Denn er hat gegen Umweltschutzgesetze und ein Abfallentsorgungsgesetz verstoßen
Essen.
Vor dem Haus liegen braune Fellteile, auf der Straße sind Fettflecken zu sehen – und rund um das Gebäude riecht es immer noch nach verwesenden Tieren. Das Gammelfleisch ist mittlerweile offenbar verschwunden aus dem kleinen Hinterhof an der Essener Straße Kleiner Bruch (hier die Vorgeschichte).
„Aber wenn das Ding nicht richtig ausgeräuchert wird, wird das immer weiter so stinken“, sagt Anja Fischer, eine Nachbarin, die sich seit Monaten durch den Geruch belästigt fühlt und deshalb die Polizei rief.
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Unklar war bisher, wann das verwesende Fleisch abgeholt würde. Und ursprünglich hieß es vonseiten der Stadt Essen, die Entsorgung des Gammelfleischs sei beauftragt worden – das Fleisch werde bald abgeholt. Das klingt nach Entsorgungsunternehmen, offenbar war damit aber der Eigentümer der Tierkadaver gemeint.
Denn auf Anfrage von DER WESTEN sagt Silke Lenz, Sprecherin der Stadt Essen, dass unklar sei, ob das Fleisch nun entsorgt worden ist. Am vergangenen Freitagmorgen seien Ordnungs- und Veterinäramt vor Ort gewesen und hätten 270 Kilogramm Schlachtreste vorgefunden. Der Besitzer sei aufgefordert worden, das Fleisch abzuholen.
Eigentümer des Fleisches soll mit Container gekommen sein
Und das soll offenbar auch passiert sein. „Wie ich von anderen Nachbarn gehört habe, hat er selbst schon viel Fleisch abgeholt“, sagt Anwohnerin Anja Fischer. Der Eigentümer des Fleisches sei mit einem großen Container vorgefahren, auch der Vermieter sei dabei gewesen.
Dennoch wird der Verursacher der Geruchsbelästigung nun bestraft. Denn er hat gegen das Bundes-Immissionsschutzgesetz verstoßen. Es regelt den Schutz der Umwelt vor Lärm, Strahlen oder auch Gasen. Auch hat er gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz verstoßen, das die ordnungsgemäße Entsorgung von Müll regelt. Die Strafen gegen den Mann werden aktuell geprüft, teilt die Stadt Essen mit.
„Brauchen Rückmeldung der Nachbarin“
„Natürlich darf es nicht mehr stinken“, sagt Silke Lenz. „Es muss auch gesäubert werden, sonst würde weiter gegen das Immissionsschutzgesetz verstoßen. Damit würde der Verursacher auch weiter Bußgeld zahlen. Er wäre gut beraten, nicht nur Fleisch sondern auch Sud zu entsorgen. Wenn es weiter stinken sollte, brauchen wir eine Rückmeldung der Nachbarin“.