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Essen: Riesen-Ansturm auf Tafel – „Das hatten wir noch nie!“

Essen: Riesen-Ansturm auf Tafel – „Das hatten wir noch nie!“

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Leben an der Front im Donbass: "Wenn es mich trifft, soll es schnell gehen"

Essen: Riesen-Ansturm auf Tafel – „Das hatten wir noch nie!“

Leben an der Front im Donbass: "Wenn es mich trifft, soll es schnell gehen"

Die Geschäfte am Markt von Soledar im Donbass liegen in Schutt und Asche, aber an improvisierten Ständen gibt es noch etwas zu kaufen. Die Kleinstadt im Osten der Ukraine liegt direkt an der Front; die Menschen leben im Bewusstsein, jeden Moment sterben zu können.

Essen. 

Die Tafel in Essen ist am Mittwochmorgen (1. Juni) förmlich überrant worden.

Nach einem wochenlangen Aufnahmestopp konnte die Tafel in Essen zum Monatsbeginn endlich wieder Plätze anbieten. Es sollten sich nie da gewesene Szenen abspielen.

Essen: Gewaltige Schlangen vor der Tafel

Eigentlich macht die Essener Tafel erst um 9 Uhr auf. Doch als die ersten Mitarbeiter am Mittwoch um 5.45 Uhr zur Arbeit kamen, standen bereits Bedürftige vor der Tür, berichtet Jörg Sartor.

Im Gespräch mit DER WESTEN teilte der Tafel-Chef mit, dass 108 Plätze für Neukunden zur Verfügung standen. Aber es kamen weit mehr.

180 Bedürftige vorTafel in Essen: „Das hatten wir noch nie!“

Jörg Sartor zählte 180 Menschen, die sich die Beine vor dem Wasserturm in den Bauch stehen mussten. „Das hatten wir noch nie!“, sagt der Tafel-Chef und bedauert: „Wir mussten sogar etwa 70 Leute wieder nach Hause schicken.“

Hinter der extremen Situation steckt nach Angaben von Jörg Sartor vor allem der Ukraine-Krieg: 103 der 108 neuen Kunden sind vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtet, berichtet er.

Chef der Essener Tafel spricht Klartext: „Kann nicht zaubern“

Dazu war die Tafel im Ruhrgebiet bereits davor extrem ausgelastet. Normalerweise nehme die wohltätige Einrichtung wöchentlich 25 bis 30 neue Kunden auf.

Plätze werden regelmäßig frei, weil Bedürftige nach einem Jahr Kundschaft ein Jahr Pause einlegen müssen. Wer zudem vier Mal nicht erscheine, fliege aus der Kartei.

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Im Mai waren die 88 freigewordenen Plätze bereits zu Anfang des Monats belegt. Danach herrschte Aufnahmestopp. „Wir sind einfach voll. Ich kann viel, aber nicht zaubern“, sagt Sartor.

Ansturm auf Tafel in Essen: „Das hätten die nicht überlebt“

Und die Aussichten machen kaum Hoffnung, denn im Juni werden kaum Plätze frei. Nur für absolute Notfälle könne da eine Ausnahme gemacht werden.

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Wie in der letzten Woche, als eine alte Dame und ein Mann mit Sauerstoffgerät außer der Reihe aufgenommen wurden. Stundenlanges Anstehen in einer Schlange mit über 100 Menschen? „Das hätten die nicht überlebt“, so Sartor.

Jetzt herrscht also wieder Aufnahmestopp bei der Essener Tafel – bis August. Kaum auszumalen, was sich dann vor der Einrichtung an der Steeler Straße in Essen abspielen wird.