Essen.
Er soll seinem drei Monate alten Sohn mit Feuchttüchern zum Schweigen gebracht haben.
Dafür muss sich Adem D. jetzt vor dem Landgericht in Essen verantworten. Der Vorwurf: gefährliche Körperverletzung und Misshandlung von Schutzbefohlenen.
Essen: Vater soll Baby Feuchttücher in Mund gestopft haben
Am 25. Oktober 2019 soll der 22-Jährige in der gemeinsamen Wohnung in Essen seinem Sohn Liam beim Wickeln ein Fläschen so fest gegen den Mund gedrückt haben, das der Säugling ein Hämatom im Gesicht erlitt. Doch der Säugling schrie weiter, heißt es in der Anklage.
Darauf soll Adem D. das Kind auf den Rücken gelegt haben und ihm vier Feuchttücher in den Mund gestopft haben. Freundin Laura S. bemerkte die Situation und konnte Schlimmeres verhindern.
„Ich habe die Feuchttücher sofort aus seinem Mund gezogen“, berichtete Laura S. im vergangenen November gegenüber DER WESTEN von dem Vorfall.
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Ursprünglich stand auch eine Anklage wegen versuchten Totschlags im Raum. Doch einen Tötungsvorsatz konnte die Kammer nicht erkennen.
Adem D. ist bereits vorbestraft
Adem D. hat zu Prozessbeginn die Vorwürfe von sich gewiesen und seine damalige Freundin belastet. „Das hatte er bereits vorab geäußert. Inwieweit das glaubhaft ist, muss die Kammer dann entscheiden“, erklärt Pressesprecher Dr. Tim Holthaus. Auch Laura S., die Hauptbelastungszeugin, soll sich teils in ihrer Aussage vor Gericht in Widersprüche verstrickt haben, heißt es.
Angeklagter ist vorbestraft
Adem D. droht eine längere Haftstrafe. Denn er war bereits im Frühjahr am Essener Amtsgericht zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden, weil er seine damals schwangere Freundin Laura S. bewusstlos gewürgt haben soll. >>> hier mehr zum Prozess.
Ein Urteil ist für den 8. September vorgesehen. (ms)