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Essen: Stadt greift bei Horror-Kreuzung hart durch – und bringt Autofahrer zur Weißglut

Auf einer viel befahrenen Kreuzung hat die Stadt Essen Änderungen vorgenommen – sehr zum Ärger vieler Autofahrer.

Essen Kreuzung
© Elke Brochhagen/ Stadt Essen

Wie verhalte ich mich richtig bei einem Unfall?

2018 gab es in Deutschland mehr als 300.000 Unfälle im Straßenverkehr ,bei denen Personen zu Schaden kamen. Wir zeigen, wie du dich verhalten solltest, wenn du Zeuge eines Unfalls wirst.

In Essen hat die Stadt bei einer Kreuzung dringenden Handlungsbedarf gesehen. Denn im Kreuzungsbereich Rellinghauser Straße / Töpferstraße stieg die Gefahr für Fußgänger immer mehr. In den letzten Jahren hat es zahlreiche Unfälle gegeben.

Schuld war ein gleichzeitig geschaltetes Grünsignal von für Autofahrer und Fußgänger. Jetzt hat die Stadt Essen eine Maßnahme ergriffen. Doch die Lösung gefällt vielen Anwohnern gar nicht.

Stadt Essen greift bei Kreuzung durch

Denn seit dem 2. Dezember gilt ein „Linksabbiegeverbot für den Straßenverkehr, der von der Rellinghauser Straße kommend in die Töpferstraße abbiegt“, wie die Stadt Essen auf Facebook mitteilt. Das hat die Unfallkommission beschlossen, denn die Kreuzung wurde zunehmend zu einer Gefahr für Fußgänger. Entsprechende Markierungen und Schilder wurden befinden sich bereits vor Ort.

Seit 2019 habe es an der betroffenen Kreuzung Rellinghauser Straße / Töpferstraße / Eleonorastraße in Huttrop Unfälle gegeben. Fußgänger wurden bei gleichzeitigem Grünsignal von aus der Rellinghauser Straße links abbiegenden Kraftfahrzeugen erfasst. Fünf Personen seien in den vergangenen zwei Jahren bei einem Unfall verletzt worden. Deshalb die Entscheidung für das Linksabbiegeverbot.

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Autofahrer gehen auf die Barrikaden

„War auch Zeit. Ich hatte da auch fast einen Fußgänger erwischt“, bestätigt eine Frau die Entscheidung. Doch mit ihrer Meinung ist sie weitestgehend unter den Kommentaren alleine. Denn viele Autofahrer kritisieren die Maßnahme. „Das halte ich für eine merkwürdig Entscheidung. Wenn dann noch das Wenden an der Kreuzung von der Töpferstrasse verboten wird und man zum Rewe möchte, muss man eine Ampel weiterfahren und wenden“, gibt eine Frau zu bedenken.

Ein Mann fühlt sich als Autofahrer benachteiligt und sieht den Sinn in der Umsetzung nicht: „Immer alles für Rad und Fuß machen. Weniger Parkplätze, weniger Spuren, aber höhere Strafgelder für zum Beispiel falsche Parken. Stadt Essen reine Vollkatastrophe.“ Das Social-Media-Team der Stadt kontert direkt: „Bitte bedenken Sie, dass hier mehrfach Fußgängerinnen und Fußgänger angefahren wurden – ohne eine schützende „Metallhülle“, ohne Airbags, ohne Gurt. Vor diesem Hintergrund halte ich Ihre einleitende Aussage, vorsichtig ausgedrückt, für „gewagt“.“


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Letzen Endes verstehen die meisten Kritiker jedoch nicht, warum die Ampelschaltung nicht einfach angepasst wurde, wenn das doch die Ursache für die Unfälle sei. Doch darauf hat die Stadt Essen ebenfalls eine Antwort: „Im kommenden Jahr 2023 soll der Verkehrsknotenpunkt Rellinghauser Straße / Töpferstraße / Eleonorastraße komplett neu geplant werden. Die Kreuzung soll dann neue Ampelmasten, Radverkehrsanlagen, eine Beschleunigung für die Straßenbahnen und Busse sowie neue Markierungen erhalten“, heißt es in einer Pressemitteilung. Allerdings soll auch bei der neuen Planung das Linksabbiegeverbot weiter bestehen bleiben.