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Essen: Frostnächte werden für SIE zur Gefahr – „Tod durch Kälte“

In Essen herrschen frostige Temperaturen – und das schon tagsüber. Nachts wird es jedoch so kalt, dass es gefährlich wird.

Essen Innenstadt
© IMAGO / Ralph Peters

Ständig kalt? Diese Gründe stecken dahinter

Ständiges Frösteln und Frieren trotz normaler, angenehmer Temperaturen hat meist einen Grund. Was kann dahinter stecken?

Zurzeit friert es nachts in Essen und auch tagsüber klettern die Temperaturen kaum noch über null Grad. Da will sich niemand lange draußen aufhalten.

Doch für viele Menschen gibt es kaum eine Alternative. Wer keine Wohnung und auch sonst keinen warmen Unterschlupf hat, dem drohen nun Erfrierungen und im Extremfall sogar der Tod. DER WESTEN hat mit Obdachlosenhilfestellen aus Essen gesprochen, die sich zurzeit besonders große Sorgen um die Wohnungslosen machen.

Essen: Erfrierungs-Gefahr für Obdachlose

„Menschen ohne Obdach drohen viele Gefahren“, stellt die Abteilungsleiterin für Soziales, Katharina Fey, von der AWO Essen klar. Sei es körperliche oder psychische Gewalt. In jüngster Vergangenheit werden Wohnungslose immer öfter angegriffen. Zudem würden sie häufig aus witterungsgeschützten Orten vertrieben. „Im Winter kommen Gefahren wie Erkrankungen, Unterkühlungen bis hin zu Erfrierungen und Tod durch Kälte hinzu.“

Bernd Schölermann von der Fachstelle zur Ableistung gemeinnütziger Arbeit des Diakoniezentrums Mitte merkt an, dass schon Temperaturen von fünf oder sechs Grad gefährlich sein können. Das werde häufig „unterschätzt“. Nicht erst Minustemperaturen könnten zu Erfrierungen führen. Auch der Konsum von Alkohol spiele da mit rein, denn der kühlt zusätzlich aus. Schölermann macht sich zudem Sorgen um die Menschen, die erst seit Kurzem auf der Straße leben. Denn sie kennen sich noch nicht so gut aus und könnten die Gefahren der Kälte unterschätzen. Bisher habe es aber noch keien Meldungen von Erfrierungen gegegeben, beruhigt Schölermann.

Essen bietet zahlreiche Hilfen

Wie jedes Jahr gibt es wieder Angebote wie die Kältezelte und Wärmebusse in der Stadt. Zudem können Obdachlose weiterhin in den Notübernachtungsstellen, aber auch Tagesaufenthaltsunterkünften unterkommen. Die sind im Winter allerdings oft überfüllt, weiß Schölermann. Er ist froh darüber, dass sich auch nach der Haupt-Corona-Zeit noch ein Hotel bereit erklärt, ein paar Betten bereitzustellen.

„Oft geht aber auch unter, dass es mehr Möglichkeiten gibt“, zählt der Fachbereichsleiter der Diakonie die weiteren Hilfestellen auf. So gäbe es etliche Beratungsstellen und auch stationäre Einrichtungen, die Obdachlosen vorübergehend und auch nachhaltig helfen können, eine Bleibe zu finden. „Bei akuter Not vermitteln wir zu ehrenamtlichen Einrichtungen insbesondere der Angebote von „Essen packt an“ oder der Essener Tafel, damit Betroffenen zumindest mit Lebensmittel geholfen wird“, ergänzt Fey. Zudem halte die Polizei an den besonders kalten Tagen und Nächten gezielt Ausschau nach den Menschen auf der Straße.

Die Awo-Abteilungsleiterin rät Obdachlosen dazu, „sich zusammenzuschließen, um sich vor Übergriffen zu schützen oder bei Notlagen schnell Hilfe zu erhalten“. Sie sollten die Hilfsangebote in Anspruch nehmen, sich möglichst warmhalten und auch die Arztmobile aufsuchen, um möglichst gesund durch den Winter zu kommen. Unter der Rufnummer 0201 22 22 22 gibt es zudem eine 24-Stunden-Hotline vom Deutschen Roten Kreuz. Diese richtet sich sowohl an Obdachlose als auch an besorgte Bürger.

So kannst du Obdachlosen in deiner Stadt helfen

Schölermann bittet seine Mitmenschen, möglichst „aufmerksam“ im Umgang mit Obdachlosen zu sein. Sollte dir jemand in einer möglichen Notlage auffallen, dann sprich ihn mit einer „gewissen Vorsicht“ an. Tagsüber sind in der Stadt auch oft Streetworker unterwegs. Denen kannst du Bescheid geben oder auch allen Hilfsstellen und selbst der Polizei, solltest du dir Sorgen um einen Wohnungslosen machen.


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Das Deutsche Rote Kreuz nimmt – wie soviele ander Hilfsstellen – gerne Sachspenden entgegen. Wer helfen möchte, kann sich gerne unter der E-Mail-Adresse sachspenden@drk-essen.de melden. Was benötigt wird, hat das DRK außerdem auf der eigenen Webseite zusammengefasst.

„Auf jeden Fall können ein warmer Tee, Wasser, ein Brötchen, Schlafsack oder wärmende Kleidung oder auch Geld helfen, die erste Not zu lindern“, sagt auch Fey. „Besonders in der kalten und dunklen Jahreszeit sind das kleine Gesten, die gut tun und uns sicherlich alle menschlicher macht.“