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Essen: Mann wegen Entführung und Vergewaltigung vor Gericht – plötzlich ändert sich alles

Vor dem Landgericht Essen musste sich am 7. März ein Mann verantworten. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, seine Ex entführt zu haben…

Essen
© Imago / Funke Foto Service

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Am Dienstag (7. März) musste sich ein Angeklagter vor dem Landgericht Essen verantworten. Was dem Mann vorgeworfen wurde, lässt einen durch und durch erschaudern…

Wie aus der Anklageschrift hervorging, wurde dem Beschuldigten neben Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung auch Freiheitsberaubung, Nötigung sowie Bedrohung vorgeworfen. Die Tat habe sich bereits im April des vergangenen Jahres ereignet. Doch vor Gericht kam plötzlich Unfassbares heraus.

Angeklagtem wird Schlimmes vorgeworfen

Zwei bis fünfzehn Jahre drohten Angeklagten vor Prozessbeginn. Wie vor dem Landgericht Essen vorgetragen, soll der Angeklagte seine Ex-Freundin am Tattag gegen sieben Uhr in der Früh in sein Auto gezerrt, gefesselt und zur Wohnung eines Bekannten gefahren haben. Dort habe er die Frau aufgefordert, sich auszuziehen – was das Opfer auch bis auf den BH gemacht haben soll.

Mit den Worten „Heute ist Dein letzter Tag“ soll der Angeklagte dann ein Laken ausgebreitet haben, auf das sich die Frau legen sollte. Anschließend soll er das Stück Stoff mit Benzin übergossen und angezündet haben. Bevor die Flammen das Opfer erreichten, habe der Angeklagte es ausgetreten.

Nach der Feuer-Aktion soll der Angeklagte seine einstige Partnerin aufgefordert haben, sich zur Couch zu begeben. Dort soll er sie mehrfach vergewaltigt haben. Gegen 12 Uhr soll er von der Geschädigten abgelassen und sie nach Hause gefahren haben. Als sich die beiden zu einem späteren Zeitpunkt nochmals über den Weg liefen, habe der Angeklagte der Frau gesagt, dass jemand dafür bezahlen werde, dass er im Gefängnis gewesen sei. An dieser Geschichte hielt das vermeintliche Opfer bis zum Prozess fest – doch im Kreuzverhör brach die Frau ein.

Plötzliche Wende – Alles nur Lüge?

„Die Ex-Partnerin hat ausgesagt und unter anderem eingeräumt, dass diese ganze Entführung vor ihrer Haustür von ihr erfunden wurde, um ihm eins auszuwischen. Das mit der Vergewaltigung sei aber schon so ungefähr gewesen laut ihrer Aussage habe man das bei der Polizei damals falsch aufgenommen.  Jedenfalls ging es hin und her mit Widersprüchen, sodass die Staatsanwaltschaft im Anschluss Freispruch beantragt hat – und die Kammer hat ihn freigesprochen.“, berichtete ein Gerichts-Sprecher nach der Urteilsverkündung gegenüber „DER WESTEN“.


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Weitere Zeugenaussagen gab es keine. Auf die Ex-Freundin könnten noch heftige Konsequenzen zukommen. Die Staatsanwaltschaft muss nun entscheiden, ob die Frau eine Anzeige wegen Falschaussage bekommt. Ihr Ex wird wohl nur heilfroh sein, dass er dem Knast nochmal entkommen ist.