Essen. 

Seit 1930 empfängt „Das Fünf-Mädel-Haus“ in Essen-Stoppenberg seine Gäste. Jetzt steht das Kult-Lokal vor dem Aus. Ein letztes Mal lädt die Wirtin zum Verweilen – beim großen Ausverkauf können Gäste ganz besondere Stücke erstehen.

Die Gaststätte in Essen ermöglicht einen einmaligen Blick in die Vergangenheit des Ruhrgebiets.

Essen: Wie bei „Bares für Rares“! Großer Ausverkauf in Kult-Lokal

„Das Fünf-Mädel-Haus“ schließt bereits in wenigen Tagen, der Geschäftsbetrieb ist bereits eingestellt – eine Entscheidung, die Wirtin Edith Hertzler-Hohn (63) schweren Herzens traf. Die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass ihre finanziellen Reserven aufgebraucht waren. Ohne Geld kann sie unmöglich den Betrieb weiterführen.

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Das ist die Stadt Essen:

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Am Sonntag startete sie den Ausverkauf des Inventars. Bis Mittwoch (30. März) haben Interessierte zwischen 11 und 20 Uhr noch die Möglichkeit, Dekoration und Utensilien der Gaststätte zu erwerben. Bereits der erste Verkaufstag war ein voller Erfolg: Viele Käufer waren an den Arbeitsgegenständen ehemaliger Bergmänner interessiert, berichtet die 63-Jährige. Es sind Raritäten, die sie und ihr Großvater im Laufe der Jahre erstanden haben. Das Essener Kult-Lokal war unter Bergarbeitern beliebt – nach Schichtende kamen sie zum Trinken und Kegeln.

Essen: Schicht im Schacht – diese Gegenstände stehen zum Verkauf

Lange ist es her, dass Grubenarbeiter im „Fünf-Mädel-Haus“ anstießen. Zuletzt besuchten vor allem Touristen der nahe gelegene Zeche Zollverein die Gaststätte. Grund dafür war nicht nur Hausmannskost und Bergmann-Buffet: Inmitten der urigen Einrichtung fand sich auch der ein oder andere Schatz aus vergangenen Zeiten. DER WESTEN zeigt Teile des historischen Inventars. Darunter ein Meterstock, der in Bergbauzeiten zum Abmessen der Kohle diente. Auch ein Grubentelefon und zwei Grubenlampen stehen zum Verkauf. Die jeweiligen Preise können vor Ort erfragt werden.

In der Einrichtung des „Das Fünf-Mädel-Haus“ steckt viel Liebe zum Detail. Bei den Tischdecken handelt es sich um Grubentücher, die Arbeitern während als Handtücher dienten. Die Idee dazu kam Wirtin Edith im Lockdown. Mit viel Geduld hat sie die Tücher in Handarbeit zusammengenäht. Umso trauriger, dass Gäste sich nicht länger daran erfreuen können. Der Ausverkauf stimmt die Wirtin nachdenklich. Sie erzählt, dass viele ihre Bestürzung über das Aus der Gaststätte mitgeteilt haben. Der Abschied vom Haus fällt ihr schwer: „Ich bin einfach nur fertig“.

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Sie hatte immer gehofft, das Lokal nach der Pandemie weiterzuführen. Doch der erhoffte Ansturm blieb aus…