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Einblicke ins Depot des Ruhrmuseums

Einblicke ins Depot des Ruhrmuseums

Seltene Einblicke gewährt das Ruhrmuseum am Sonntag, 22. Mai: Anlässlich des Internationalen Museumstags führen vier Kuratoren durch die Depots und zeigen Sammlerstücke, die sonst nicht zu sehen sind.

Ein besonders schönes Fundstück unter den 50 000 Objekten des Archäologie-Depots an der Fritz-Schupp-Allee 15, gegenüber des Ruhrmuseums in der Kokerei Zollverein, stellt eine Vase dar. „Sie stammt aus der Zeit um 600 vor Christus und ist bemalt mit zwei Szenen aus der griechischen Mythologie“, beschreibt Kurator Patrick Jung das Wassergefäß aus der Gegend um Athen. „Seit dem 19. Jahrhundert wird im Ruhrgebiet viel Weltkunst gesammelt“, so Jung. „Die Vase ist ein gutes Beispiel, das diese Sammlungsgeschichte repräsentiert.“ Bei der Führung durchs Depot, die am Sonntag um 14 Uhr beginnt, werden aber auch Fundstücke aus dem Ruhrgebiet zu sehen sein.

Das gilt auch für die Führung durchs Geologie-Depot um 15 Uhr: Udo Scheer, der „Herr der 450 000 Steine“, zeigt zum Beispiel Funde, die beim Bau des Rhein-Herne-Kanals auftauchten – oder bei der Errichtung des Gildehof-Centers. Dort fand man unter anderem das Fossil eines versteinerten Tintenfischs. „Ca. 90 Millionen Jahre alt – für geologische Verhältnisse also noch ganz jung“, sagt der Kurator lächelnd.

Wesentlich neuer sind die Objekte der kulturhistorischen Sammlung, die Axel Heimsoth ab 16 Uhr präsentiert: Anhand von Arbeits- und Alltagsgegenständen vor allem aus dem Ruhrgebiet des 19. und 20. Jahrhunderts lasse sich die Geschichte unserer Region nachvollziehen, so der Kurator. Zu den kurioseren Objekten gehört ein Konsumkleid aus dem Jahre 1934: „Es ist übersät mit Werbeaufschriften und wurde zu Messen getragen.“ Natürlich werden auch Gegenstände aus dem Bergbau zu sehen sein.

Vier Millionen Fotos

Um 17 Uhr zeigt Kurator Thomas Dupke Schätze aus der fotografischen Sammlung. Unter den über vier Millionen Negativen und mehreren Zehntausend Dias und Abzüge befindet sich auch das Lebenswerk von Marga Kingler-Busshoff, legendäre WAZ-Fotografin früherer Tage.

Treffpunkt der je 45-minütigen Führungen ist der Schalter auf der 24-Meter-Ebene des Ruhr Museums. Mehr Infos: www.ruhrmuseum.de