- Das Ruhrgebiet hat unzählige Brauereien
- Die meisten Biersorten gibt es auch als Radler
- Trotzdem kommt das Kult-Getränk des Sommers aus Österreich
Essen.
Jede gute Brauerei hat heute neben seinem Bier auch ein eigenes Radler im Repertoire. Pils, ein bisschen Limo und zwei bis zwanzig Esslöffel Zucker – fertig ist der Biermix.
Im Ruhrgebiet gibt es unzählige Brauereien. „Support your local beer“ wird im Pott groß geschrieben – die Wahl des Lieblingsbiers hat schon Beziehungen beendet.
Umso seltsamer, dass ein Radler aus dem fernen Österreich aus dem Nichts zum Trend-Getränk des Sommers geworden ist.
Das Gösser-Naturradler kannten bislang wohl nur Österreicher und Ski-Urlauber. In seinem Heimatland wird es seit 2007 produziert.
Und die Ösis trinken es: 60 Prozent aller Biermischgetränke, die 2016 in Österreich über die (Laden-)Theke gingen, waren Naturradler von Gösser. Seit 2015 beliefert die Brauerei aus der Steiermark nun auch den deutschen Markt.
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Das Phänomen des plötzlichen Bier-Kults erinnert daran, wie das „Rothaus Tannenzäpfle“ die Clubszene in Deutschland eroberte – ganz ohne Werbung, sondern durch Mund-zu-Mund-Propaganda.
Der gleiche Coup scheint nun Gösser gelungen zu sein. Überall im Revier wird das Naturradler angeboten. Viele Märkte von Edeka und REWE und viele Getränkemärkte haben es bereits ins Sortiment aufgenommen. Auch bei vielen Trinkhallen und Büdchen steht es inzwischen im Kühlschrank.
„Das geht schon ziemlich gut weg“, sagt etwa der Besitzer vom „Kiosk 62“ am Bahnhof Süd in Essen.
Kein Radler wächst in Deutschland so stark
Allein im ersten halben Jahr verkaufte REWE Dortmund über 250 Kästen davon. Deutschlandweit ist Gössers Radler laut Statistik das am stärksten wachsende Radler überhaupt.
Vor allem in Großstädten und Ballungszentren ordern Gastronomen das Radler, sagt Simon Springer von der Brau Union Österreich. „Weil es bei Studenten besonders beliebt ist.“ Unis hat der Ruhrpott schließlich reichlich – und Durst auch.