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Du hast in Essen ein verletztes oder hilfloses Tier gefunden? So solltest du vorgehen

Du hast in Essen ein verletztes oder hilfloses Tier gefunden? So solltest du vorgehen

Vogelküken
Foto: imago

Essen. 

Ob verletzter Igel, kranker Vogel oder Eichhörnchenbaby: Alle diese kleinen wilden Essener brauchen in manchmal menschliche Hilfe. Doch was tun, wenn man solch ein hilfloses Tier findet?

Welcher Ansprechpartner für welches Tier?

Gerade verletzte Tiere solltest du nicht einfach liegenlassen. Außerdem sind verschiedene Ansprechpartner und Anlaufstellen für die unterschiedlichen Arten zuständig.

Auf Anfrage bei der Stadt Essen erklärt Silke Lenz die unterschiedlichen Vorgehensweisen bei Haus- und Wildtieren.

Kliniken sind nicht zur Annahme verpflichtet

Bei den klassischen Stadt- und Haustieren gilt: „Tiere, die Halsband, Steuermarke und Co. tragen, sollten zum Tierarzt gebracht werden. Bei den Tieren können in der Regel Besitzerin oder Besitzer herausgefunden werden“, so Lenz.

„Auch andere sogenannte herrenlose Tiere, das sind beispielsweise Tauben oder freilaufende Katzen, können selbstverständlich ebenfalls zum Tierarzt, ins Tierheim oder in die Taubenklinik gebracht werden.“

Allerdings sind Tierärzte laut Lenz nicht verpflichtet, die Tiere aufzunehmen oder zu behandeln. Es könne sogar sein, dass die Tierärzte eine Behandlung nicht kostenlos durchführen, sondern in Rechnung stellen.

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Netz an ehrenamtlichen Helfern

Und das wird für Finder immer wieder zum Problem. Oft wird dann verzweifelt in lokalen Facebook-Gruppen nach Hilfe gesucht. Denn gerade Vogelfinder wissen oft nicht, wohin mit ihren Schützlingen. Nur wenn sie Glück haben, finden sie einen erfahrenen Helfer, der die Tiere aufnimmt.

Helfer, wie Eva R.Pütz. Sie kümmert sich ehrenamtlich um kleine Singvögel. „Im Frühjahr bekomme ich manchmal zwischen 30 und 50 Anrufe von Menschen, die Küken gefunden haben.“

Auch wenn sie gerne würde, alle kann sie nicht aufnehmen. „Die Pflege der kleinen Nestfindlinge ist sehr intensiv. Die muss ich auch nachts alle paar Stunden füttern.“ Doch die Tierheilpraktikerin kümmert sich aus Leidenschaft um die Tiere. Im Winter führt sie sogar noch die „Igelhilfe Essen“.

Auffangstationen für Vögel bei der Wildvogelhilfe

Und trotzdem: „Manchmal habe ich das Gefühl, fast die Einzige zu sein.“ Es kämen auch viele Anfragen für größere Wildvögel und Stadt-Tauben. Doch die könne sie nicht aufnehmen, da sie mit den Singvögeln in freier Wildbahn konkurrieren würden. „Tauben möchten nur sehr weniger nehmen.“

Jedoch verweist sie auf das Netz der Seite der Wildvogelhilfe. Dort wird nicht nur alles rund um Vögel erklärt – du findest auch eine Liste von Auffangstationen und Pflegestellen.

Auch Facebook-Gruppen wie „Wildvogelhilfe-Notfälle“ oder „Rund um die Wildvogelhilfe“ helfen dir weiter.

Jagdbehörde muss bei Wildtieren informiert werden

Doch wohin dann mit den größeren Wildtieren? „Bei sogenannten Wildtieren ist die Untere Jagdbehörde der Stadt Essen zu informieren“, sagt Silke Lenz von der Stadt Essen: „Wildtiere dürfen der Natur nicht entnommen werden. Darüber hinaus besteht beispielsweise bei Füchsen die Gefahr, dass durch Bisse – hervorgerufen durch Abwehrverhalten eines verletzten Tieres – eventuell Krankheiten übertragen werden können.“

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