- Kommunen übernehmen die Landesanteile am Flughafen Essen/Mülheim
- Bis 2034 soll der Flugbetrieb eingestellt sein
- Das bedeutet auch das Aus für Luftschiff Theo
Essen.
Jahrelang hatte sich die Politik um den Verkauf des Flughafens Essen/Mülheim gestritten, jetzt gibt es einen Kompromiss: Die Städte und Essen und Mülheim übernehmen die Anteile des Landes für einen symbolischen Euro. Doch die Übernahme der Kommunen bedeutet auch: das Aus für den Flugbetrieb ab 2024. Auch das Luftschiff Theo ist dann Geschichte.
„Grundsätzlich begrüßen wir natürlich, dass es endlich eine Einigung im Gesellschafterkreis gegeben hat“, erklärt Frank Peylo, Sprecher der Gemeinschaft „Wir sind Flughafen“. Dann kommt sein großes Aber: „Dass bereits in sechs Jahren der Flugbetrieb beendet sein soll, ist nicht zufriedenstellend.“
Was er meint: Ab 2024 werden erst die WDL Luftschiffgesellschaft mit ihren Luftschiffen, zehn Jahre später auch die Flugschulen dicht machen müssen. Ein anderer Standort im Ruhrgebiet sei nicht geplant, so Peylo, dafür hätte der Flugplatz in Mülheim eine zu gute Infrastruktur vorzuweisen.
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Das beweisen einige Zahlen: Alleine 40.000 Starts gibt es jedes Jahr von Flugschülern, die später einmal für renommierte Airlines fliegen wollen. Damit ist der Flugplatz ein Schwerpunkt-Standort in der Ausbildung. 3000 Gäste fahren jährlich mit den Luftschiffen, noch einmal 9000 Besucher zählt die Luftschiffhalle. „Warum mit dem Flugplatz trotzdem ein immer ein Defizit eingefahren wurde, müssen sie nicht mich fragen.“
150 Arbeitsplätze gehen verloren
Nun haben die Städte das Sagen. Und denen liegt wenig daran, weiter einen Zuschussbetrieb aufrechterhalten zu müssen. Für die Zukunft des Areals werden aktuell Masterpläne geschmiedet – ohne die Unternehmen des Flughafens, wie Peylo beklagt.
Fest steht: 2034 soll – stand jetzt – auf dem Gelände kein Flughafen mehr stehen. 150 Arbeitsplätze gehen verloren, 300 Flugschüler brauchen eine neue Flugschule.
Was wird aus dem Flughafen-Gelände?
Dafür ist dann ein Gewerbegebiet oder ein Wohngebiet angedacht. Doch Peylo gibt sich kämpferisch: Die Flughafen-Gemeinschaft will jetzt noch einmal den Bürgern klar machen, was alles auf dem Gelände passieren kann.
„Wir werden alles daran setzen, an diesem Standort eine Zukunft zu haben – auch über 2034 hinaus.“ (ds)