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Dieser Film geht ans Ruhrpott-Herz: WDR zeigt Film, damit unsere Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät

Dieser Film geht ans Ruhrpott-Herz: WDR zeigt Film, damit unsere Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät

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Bergmann Matthias Emke auf Zeche Victoria. Foto: WDR/Werner Kubny Filmproduktion/Bastian Barenbrock

Das Ruhrgebiet ist die Kohlenregion: Hier wirst du auf Kohle geboren, Kohle brachte die Region hoch und mit ihr geht eine Ära bald zu Ende. Zu diesem Anlass zeigt der WDR einen ganz besonderen Film.

„Der lange Abschied von der Kohle‟ (WDR, Freitag, 5. Januar, 20:15 Uhr) zeigt die bewegende Erfolgsgeschichte des Bergbaus.

Bergbau prägt unsere Menschen und Landschaft

Der Bergbau hat über viele Jahrzehnte die Landschaft und die Menschen geprägt, ihre Mentalität und Alltagskultur. Die unverkennbare Identität des Ruhrgebiets hat auch heute noch, nach langen, harten Jahren des Strukturwandels, viel mit Kohle zu tun.

Wenn im Dezember 2018 die letzten Tonnen Steinkohle gefördert und die letzten beiden Zechen geschlossen werden, dann geht das große Kapitel der Industriegeschichte zu Ende – und noch viel mehr.

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Im Film kommen viele Bergmänner zu Wort. Das ist authentisch, das geht ans Herz.

Die Charaktere des Films sind sich einig: Unter Tage gibt es ein wahnsinniges Zusammengehörigkeitsgefühl, eine große Kameradschaft. Hier sind alle gleich. Ein Bergmann sagt: „Das ist schöner als ein Mädchen im Bett zu haben.‟

Film zeigt alte Bilder aus den 50ern und aktuelle

Der Film zeigt alte Bilder aus den 50er Jahren, aber auch von 2015, drei Monate bevor die Zeche Auguste Victoria in Marl geschlossen wurde.

Die Bilder unter Tage werden untermalt von dramatischer Orchester-Musik. Das wirkt tragend und schwer, aber hier geht es ja auch um das Ende des Bergbaus, ein trauriges Ende.

Wir sehen Bilder der Maschinen, Förderbänder, Schlacke und Kohle. Das schwarze Gold des Reviers. Den Bergmännern tut das Ende des Bergbaus weh. Aber sie sagen: „Mit Stolz bringen wir es gemeinsam zu Ende.‟

Eine eingeschworene Gemeinde

Als Zuschauer wird einem klar: Der Bergbau ist eine eingeschworene Gemeinde, die sich nostalgisch erinnert, das Erbe weitertragen will und die Maloche verehrt.

Der junge Bergmann Tobias Harder sagt: „Am liebsten würde ich für immer hier bleiben. Das ist wie eine kleine Stadt da unten, die Maschinen, der Dreck…‟

Aber auch traurige Geschichte erzählen die Männer: Wie ein Kumpel sich sein Genick bricht, das vergisst ein Bergmann nie wieder. Auch nach Jahren bibbert bei der Erzählung noch die Stimme.

Wen das nicht berührt, der gehört hier nicht hin.

Der Film gehört zu uns

Ein Film, der zum Ruhrgebiet gehört, den jeder sehen sollte, damit unsere Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.