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Zoo Duisburg: Neues Jungtier endlich zu sehen! Tierärztin erinnert sich an kritischen Moment – „Oh Gott“

Das Warten im Zoo Duisburg hat ein Ende. Besucher können endlich das neue Delfin-Jungtier sehen. Bei seinem Namen folgt der Zoo einer Tradition.

Zoo Duisburg
© Tanja Pickartz / FUNKE Foto Services

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Der Zoo Duisburg ist um eine Attraktion reicher. Seit dieser Woche können sich die Besucher über den Anblick des kleinen Domingo freuen. Der kleine Delfin ist Anfang September im Zoo Duisburg zur Welt gekommen.

Seitdem wurde der große Tümmler behutsam von seiner jungen Mutter Debbie aufgezogen. Um das junge Leben nicht zu gefährden, haben die Tierpfleger die Mutter und ihren Erstgeborenen von der Gruppe getrennt. Auch die Besucher bekamen das junge Glück im letzten Jahr noch nicht zu sehen. Doch damit ist jetzt Schluss.

Zoo Duisburg: Sorgen nach Geburt des Delfins

Zootierärztin Dr. Kerstin Ternes erinnert sich noch gut an die Aufregung rund um die Geburt des neuen Zoo-Bewohners. Bei Delfin-Geburten seien alle Beteiligten immer besonders aufgeregt, weil die Säugetiere mit einem extrem schwachen Immunsystem zur Welt kämen. In Domingos Fall sei die Sorge besonders groß gewesen.

Das normale Geburtsgewicht bei Großen Tümmlern liege bei 18 Kilogramm. Doch Domingo habe anfangs keine 14 Kilogramm auf die Waage gebracht. „Alle haben gedacht: ‚Oh Gott, ob das gutgehen kann?'“, berichtet Dr. Kerstin Ternes. Doch die Sorgen sollten sich schnell in Wohlgefallen auflösen. Und da Mutter Debbie selbst vergleichsweise klein und schmächtig ist, überrascht im Nachhinein auch das niedrige Geburtsgewicht nicht mehr. Obwohl das Muttertier zum Zeitpunkt der Geburt gerade einmal sechs Jahre alt war, kümmerte es sich vorbildlich um ihren Spross. Und der sollte in den nächsten Tagen nicht nur wichtige Antikörper über die Muttermilch zu sich nehmen können, sondern legte auch regelmäßig an Gewicht zu.

Zoo Duisburg führt Familie zusammen

Zoo-Sprecher Christian Schreiner verkündete am Mittwoch (11. Januar) schließlich mit Stolz, dass Domingo bereits der 33. Delfin ist, der im Zoo Duisburg das Licht der Welt erblickt hat. „Alle bei uns geborenen Delfine tragen einen Namen, der mit dem Anfangsbuchstaben ‚D‘ beginnt – ‚D‘ wie Duisburg“, erklärt Revierleiter Roland Edler. Die erfolgreiche Zucht trage zur Arterhaltung der Delfine auf der ganzen Welt bei. Viele Tiere seien bereits im Rahmen von Artenschutzprogrammen an andere Zoos in der Welt weitergegeben worden.

Zoo Duisburg
Im Zoo Duisburg weicht Domingo (li.) seiner Mutter Debbie nicht von der Seite. Foto: Tanja Pickartz / FUNKE Foto Services

Die Haltung der Meeressäuger stößt bei Tierschützerin immer wieder auf Kritik. Dem entgegnen Christian Schreiner und Dr. Kerstin Ternes, dass der Zoo Duisburg wichtige Voraussetzungen für den Artenschutz in der freien Wildbahn liefere. Der Zoo sammle in den ersten Lebenswochen gemeinsam mit Wissenschaftlern wichtige Daten über die Aufzucht von Jungtieren. Diese würden weltweit zur Verfügung gestellt, etwa um Artenschützer bei der Handaufzucht von Jungtieren zu unterstützen.


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Zuletzt sei außerdem im Zoo Duisburg ein GPS-Tracker erprobt worden, der mittels eines Saugnapfs an der Delfinhaut angebracht wird. „Bei uns konnte getestet werden, welche Modelle halten“, erklärt Christian Schreiner. In der freien Wildbahn würden die teuren Geräte sonst schnell verloren gehen. „Wir wissen noch viel zu wenig über das Verhalten und den Lebensraum der Delfine“, so Schreiner weiter. Über GPS-Daten könnten Wanderrouten der Tiere und damit schützenswerte Lebensräume der Tiere identifiziert werden. Ein Beitrag, der das Überleben der Tiere in der freien Wildbahn auch in Zukunft ermöglichen soll.