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Tierschützer nach erneutem Delfin-Todesfall in Duisburg: „Darum muss das Delfinarium SOFORT geschlossen werden“

Tierschützer nach erneutem Delfin-Todesfall in Duisburg: „Darum muss das Delfinarium SOFORT geschlossen werden“

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Foto: imagi/Reichwein
  • In Duisburg ist erneut ein neugeborener Delfin verstorben
  • Das bringt die Tierschützer auf die Palme
  • Sie verlangen die sofortige Schließung aller Delfinarien

Duisburg. 

Gerade einmal neun Tage wurde das neugeborene Delfin-Jungtier im Duisburger Zoo alt, bevor es urplötzlich starb.

Eine Blutvergiftung war wohl die Ursache dafür, dass das Jungtier unerwartet krampfte und innerhalb von Minuten verstarb. Eine Mitverantwortung durch Fehler von Tierärzten oder Pflegern am erneuten Tod eines Neugeborenen schließt der Zoo Duisburg aus.

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Ganz anders sehen das die Delfinarium-Gegner. Die klare Ansage der Tierschützer: Delfine dürfen überhaupt nicht in Delfinarien gehalten werden.

Laut Tierrechtsorganisation PETA sind seit der Eröffnung des Duisburger Delfinariums 1965 insgesamt über 60 Delfine dort gestorben – also im Schnitt mehr als einer pro Jahr.

Was vom Zoo mit einer generell hohen Sterblichkeitsrate von Delfin-Nachkommen erklärt wird, ist laut Tierschützer Folge der „Gefangenschaft“ der Säuger.

„Der jüngste Tod des Delfinbabys im Duisburger Zoo bestätigt nur, was wir bereits seit vielen Jahren sagen: „Das Delfinarium Duisburg muss die Gefangenschaftshaltung von Delfinen beenden und weitere Zuchtversuche unterlassen“, stellt David Pfender (29) klar. Er ist Meeresbiologe und Kampagnenleiter bei der Wal- und Delfinschutz-Organisation WDC.

„Delfine sind intelligente und hochsoziale Tiere. In Delfinarien zeigen sie immer wieder aggressives Verhalten, denn sie können sich nicht aus dem Weg gehen. Außerdem beschäftigt sich ein freier Delfin bis zu 90 Prozent des Tages mit der Futtersuche. Das fällt im Delfinarium völlig weg, weshalb die Tiere häufig lethargisch im Becken schwimmen“, nennt Pfender nur zwei seiner vielen Argumente gegen Delfinarien.

Angesichts der vielen Todesfälle in Duisburg und auch im Tierparks Nürnberg hofft Pfender weiter auf eine sofortige Schließung der letzten beiden Delfinarien Deutschlands: „Schon die fehlenden Ergebnisse zu den Umständen der häufigen Todesfälle zeigen, dass die Zoos nicht zur Aufzucht von Delfinen in der Lage sind. Das Delfinarium scheint den Tod der Delfine billigend in den Kauf zu nehmen, um sie als Attraktion auszustellen. Ich hoffe, dass die Tierparks bald zur Vernunft kommen.“