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Tierheim Duisburg: ZDF zeigt finstere Zustände – „Menschenskind, muss das sein?“

Üble Situation im Tierheim Duisburg. Das ZDF zeigt, wie dramatisch es um Hunde und Katzen in der Einrichtung steht.

© Stefan Arend / FUNKE Foto Services

Unterstützt das Tierheim in eurer Stadt

Da sich Tierheime größtenteils durch Spenden finanzieren, sind sie auf eure Unterstützung angewiesen.

Es sind ganz bittere Zustände, die das ZDF „Mittagsmagazin“ im Tierheim Duisburg dokumentiert. Die Kamera fängt traurige Augen hinter Gittern ein. Sie stammen von Katzen, die kaum mehr Platz haben als Kleintiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen in gewöhnlichen Haushalten.

Der Leiter des Duisburger Tierheims ist sich über die eigentlich untragbaren Zustände bewusst – ändern kann er sie aber nicht.

Tierheim Duisburg: ZDF dokumentiert traurige Zustände

„Unsere Katzenhäuser sind voll. Da sind zehn Tiere in einem Raum drin und wenn ich da jetzt immer mehr dazusetze, habe ich nur Stress bei den Tieren“, erklärt Tierheimleiter Lutz Kaczmarsch dem Fernsehteam. Deshalb bliebe dem Tierheim Duisburg nichts anderes übrig, als die Vierbeiner dauerhaft in Quarantäne-Boxen zu lassen. Immer wieder werde er mit der Frage konfrontiert: „Menschenskind, muss das denn sein, dass die Tiere in diesen kleinen Boxen sitzen.“ Seine Antwort: „Wir haben einfach baulich bedingt keine anderen Möglichkeiten.


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Und das Problem der Überbelegung betreffe nicht nur die Katzen. Hunde können bereits gar nicht mehr aufgenommen werden. Das Tierheim Duisburg ist schlicht und ergreifend voll. Das in den 1950er-Jahren erbaute und mit den Jahren wie ein Flickenteppich erweiterte Gebäude sei komplett an der Kapazitätsgrenze angekommen. „An die Haltungsbedingungen können wir uns aus Platzmangel schon lange nicht mehr halten“, gab der Tierheimleiter schon im WDR zu Protokoll.

Lutz Kaczmarsch schlug bereits im Sommer 2023 Alarm. Schon da platzte das Tierheim Duisburg aus allen Nähten. Foto: Stefan Arend / FUNKE Foto Services

Warum Tierheime Alarm schlagen

Ein Problem, mit dem nicht nur das Tierheim Duisburg zu kämpfen hat. Viele Tierheime schlagen Alarm, weil immer mehr Tiere abgegeben werden und es an jeder Ecke an Geld fehle. Ein Problem, mit dem nicht nur die Einrichtungen zu kämpfen haben. Gestiegene Tierarztkosten und die allgemeine Inflation führt nach Ansicht von Experten und Tier-Besitzern dazu, dass sich viele Menschen von ihren geliebten Tieren trennen müssen.


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Das betrifft insbesondere betagte Hunde und Katzen, die aufgrund von Krankheiten besonders kostenintensiv sind. Ein Teufelskreis für die Tierheime. Denn ältere und kranke Tiere sind besonders schwer zu vermitteln und bleiben oftmals über Jahre in den Einrichtungen. Dadurch fehlt der Platz für neue Notfälle.

Deshalb fordern Tierheime schon seit Jahren unter anderem die Kastration von Freigänger-Katzen, damit nicht noch mehr hilflose Kitten auf der Straße landen. Tierschützer prangern außerdem schon seit Jahren an, dass die Politik zu wenig gegen den organisierten Welpenhandel mache, durch den Jahr für Jahr tausende kranke Vierbeiner illegal nach Deutschland kommen.

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