Stadt verbietet Halloween-Spektakel im Duisburger Horrorhaus
Stadt Duisburg untersagt Veranstaltungen im Horrorhaus in der Bliersheimer Villenkolonie. Im Jahr 2014 kamen 2500 Gäste zur Halloween-Nacht.
Duisburg-Bliersheim.
Michael Driske bemüht einen Standard-Spruch: „Wenn es am Schönsten ist, sollte man aufhören.“ Nur hätten seine Frau Michaela, rund 100 Helfer und er doch eigentlich gerade erst angefangen mit der Einrichtung ihres „Horrorhauses“ in der Bliersheimer Villenkolonie. Hierher, in das „Hotel Alptraum“, waren in den beiden vergangenen Jahren zu Halloween jeweils mehr als 2000 Gäste geströmt. Zur Enttäuschung der Macher bleibt das Hotel nicht nur in der kommenden Halloween-Nacht am 31. Oktober geschlossen, sondern für immer.
Der 45-Jährige erklärt die Situation: „Bereits kurz nach Halloween im vergangenen Jahr haben wir einen Brief der Stadt erhalten. Man untersagte uns für weitere Veranstaltungen die Genehmigung. Es handele sich inzwischen um eine Großveranstaltung, es müssten jede Menge Vorschriften, etwa zu Rettungswegen und zum Brandschutz eingehalten werden. Das ist in der alten Villa leider nicht möglich“, sagt Driske traurig. Über das Jahr habe man alles versucht, Platz für die Party zu finden, vergebens.
Zwischen Verständnis und bitterer Enttäuschung
„Wir hatten im vergangenen Jahr um die 2500 Gäste, die wir in kleinen Gruppen kostenlos durch das Horrorhaus geführt haben. Mehr als 5000 Euro kamen als Spenden für den Tiergnadenhof und das Friemersheimer Kinderheim zusammen“, blickt Driske zurück.
Der Platz an der abgelegenen Villa sei eigentlich optimal gewesen, man habe hunderte Wartende auf einem Platz im Villenpark versammeln können, passiert sei trotz der vielen Menschen nie etwas. „Viele Menschen in der verwinkelten Villa, irgendwie kann man die Entscheidung der Stadt schon nachvollziehen, wir sind natürlich trotzdem alle bitter enttäuscht.“
Horrorvilla ist fast geräumt
Mehr als 100 Helfer aus ganz NRW und darüber hinaus hatten sich wieder angemeldet, um die Villa mit neuen gruseligen Themenräumen zu versehen und auch den Gästen das Fürchten zu lehren. „Die meisten machen jetzt bei kommerziellen Halloween-Partys irgendwo im Land mit“, sagt Driske. Er selbst und eine kleine Gruppe haben für die Halloween-Nacht eine Einladung zur Party in die benachbarte Villa Rheinperle erhalten, „hier dürfen wir dann die Gäste ein bisschen erschrecken“, sagt er nicht ohne Vorfreude.
Die Horrorvilla haben er und seine Helfer inzwischen nahezu geräumt, vieles sei auf dem Müll gelandet. „Wir hatten ja jede Menge Schlafzimmer und Wohneinrichtungen beschafft, ich kam mir ja zwischenzeitlich vor wie ein Möbelspediteur“, sagt Driske, hauptberuflich in der IT-Branche tätig. Die Driskes sind gestern erst einmal in den Urlaub gefahren, sie wollen abschalten von all dem Grusel.
Tausende Euro in Traum investiert
Michael Driske hat ein Lächeln im Gesicht, denkt er an die fünf Jahre Horrorhaus zurück. „Beim ersten Mal, damals noch in unserem Wohnhaus in Asterlagen, kam ein Kind, sonst niemand, danach waren es schon 250. Vor dem Umzug in die Villa gab es Halloween-Nächte mit 500 Gästen, die stundenlang anstanden, um durch das Haus geführt zu werden. Vergangenes Jahr waren es dann 2500, Wahnsinn.“
Einen Teil des Gruselkabinetts haben die Driskes übrigens behalten, so ganz haben sie ihren Traum – in den sie schon tausende Euro investiert haben – dann doch noch nicht begraben. „Vielleicht finden wir für das kommende Jahr irgendwo ein Waldstück, dann starten wir gerne wieder durch…“
Das sagt die Stadt
Um die Villa an der Hamburger Straße für weitere Großveranstaltungen nutzen zu können, müsste Michael Driske eine Nutzungsänderung beantragen. Dies sei nicht geschehen, so eine Stadt-Sprecherin. Für eine Genehmigung müssen unter anderem umfangreiche Brandschutz-Vorgaben erfüllt sein. Die Nutzungsuntersagung habe man Michael Driske bereits im vergangenen Jahr zugestellt.