- Duisburg ist bald um eine Weltneuheit reicher
- Die DVG bringt „myBUS“ an den Start
- Der On-Demand-Bus soll einen Wendepunkt im Nahverkehr darstellen
Duisburg.
Sowas hat die Welt noch nicht gesehen. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) wird ab Freitag mit dem „myBUS“ eine Pionierrolle im Nahverkehr einnehmen.
An den Start geht dann ein On-Demand-Bus. Der myBUS hat keine Haltestellen, keinen Fahrplan, keine vorgegebene Linie. Er holt dich ab und bringt dich hin – wo immer du bist und hin willst. Ride-Sharing wird das genannt.
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Das alles funktioniert mit einem Smartphone. In der extra entwickelten App wird dein Standort ermittelt, dorthin oder an einen anderen Ort deiner Wahl kannst du den Kleinbus rufen. Die App zeigt dir an, wann der Bus da sein wird und wie lange du maximal zum eingegebenen Wunschziel brauchst.
Bist du einverstanden, buchst du und zahlst direkt in der App. Eine Fahrt – egal wie lang und wie weit – kostet 3,20 Euro. Für Inhaber von Monatskarten und Abokunden nur 2,50 Euro. Dem Fahrer werden per Smartphone Abholorte und Ziele in eine ständig aktualisierte Ideal-Route eingebettet.
Pilotprojekt startet am Freitag
Am Freitag startet das Ride-Sharing in eine Testphase. Nur zu den Randzeiten am Wochenende und nur in einem abgesteckten Bereich der Duisburger Innenstadt sind dann vorerst fünf Kleinbusse unterwegs. Sie fahren 1000 Testnutzer kostenlos von Spot zu Spot. Am 27. Oktober wird myBUS dann allen zugänglich gemacht.
„Die DVG macht seit 135 Jahren den öffentlichen Nahverkehr in Duisburg. Mit myBUS stellt sie ihre Innovationskraft klar, nimmt eine Pionierrolle für individuelle Mobilität ein“, sagt Herbert Mettler, Aufsichtsratsvorsitzender der DVG. „Wir verschlafen die Digitalisierung nicht, wir sind Vorreiter.“
In Duisburg werden derzeit noch mehr als 50 Prozent der Wege innerhalb der Stadt mit dem Auto zurückgelegt. Das Ride-Sharing soll das ändern.
Insgesamt ist eine dreijährige Testphase für das Pilotprojekt angelegt. Dafür investiert die DVG „einen niedrigen sechsstelligen Betrag“, wie Projektleiterin Birgit Adler einblicken lässt.
On-Demand-Verkehr gibt es bereits in anderen Städten der Welt. Noch nie wurde das Prinzip aber in den öffentlichen Nahverkehr eingebettet und vom örtlichen Verkehrsbetrieb geleitet. „Drei solcher Busse können laut einer OECD-Studie bis zu 100 Pkw auf den Straßen ersetzen“, so Dr. Tom Kirschbaum vom App-Entwickler door2door. „Uber in New York ist ein Beispiel, wie so ein Prinzip auch eine gegenteilige Wirkung haben kann, wenn es mit dem öffentlichen Nahverkehr konkurriert. Dort sind so noch mehr Fahrzeuge unterwegs. So ist myBUS eine Weltneuheit.“
Ein kleiner Tipp: Noch sucht die DVG Tester – wenn du bald kostenlos durch Duisburg kutschiert werden willst, schau mal hier rein.