Die Opernehe zwischen Duisburg und Düsseldorf steht vor dem Aus. Daran hat auch eine gemeinsame Sitzung der Kulturausschüsse beider Städte nichts geändert, die im Parteienstreit endete.
Duisburg.
Von wegen: Starkes Signal für die Deutsche Oper am Rhein. Die gemeinsame Sitzung des Duisburger und Düsseldorfer Kulturausschusses endete im Parteienstreit. Und das lag nicht an den Kulturpolitikern aus der Landeshauptstadt. Im Gegenteil.
„Wir sitzen hier mit heißen Herzen, wir brennen für Oper“, bekannte Rainer Matheisen von der Düsseldorfer FDP. Auch der Vorsitzende des Düsseldorfer Kulturausschusses, Friedrich Conzen, warb für den Antrag, den er mit seinem Duisburger Kollegen Frank Albrecht im Vorfeld geschrieben hatte: „Wir sind gekommen, um zu demonstrieren, dass wir die Opernehe wollen. Wir möchten diese Ehe retten.“ Später appellierte er gar mit leichter Verzweiflung in der Stimme: „Und wenn es nur vier Sätze sind.“
Einstimmigkeit scheiterte
Doch die Einstimmigkeit scheiterte an der Duisburger rot-rot-grünen Kooperation. Daran änderte auch eine knapp viertelstündige Unterbrechung nichts, in der die Duisburger Parteienvertreter noch einmal über einen Kompromiss verhandelten. Am Ende hatte sich Düsseldorf einstimmig hinter den Antrag der Kulturausschussvorsitzenden gestellt, der sich ganz allgemein für die Fortsetzung der Operngemeinschaft aussprach und die Verwaltungen der beiden Städte aufforderte, konzeptionell neue Wege für die DOR zu entwickeln.
Auch die Duisburger CDU zog ihren eigenen Antrag zugunsten des Gemeinschaftswerks für den Kulturausschuss zurück und stimmte neben FDP und DWG für den Antrag. Nur die Duisburger SPD, Grüne und Linke hielten an ihrer eigenen Resolution, die erst am Vormittag fertig geworden war, fest, waren lediglich bereit, den ersten Satz aus dem Gemeinschaftswerk zu übernehmen.
„Wer die Oper retten will, muss ehrlich sein“
Und warum das Ganze? Die rot-rot-grüne Resolution unter dem Titel „Wer die Oper retten will, muss ehrlich sein“ verlangt für die Rettung der Oper alternative Deckungsvorschläge für den Haushalt, die noch bis zur entscheidenden Ratssitzung am 25. Juni erarbeitet werden sollen. Und genau um diese alternativen Vorschläge wollen sich die drei Fraktionen „bemühen“.
Duisburgs Kulturdezernent Karl Janssen forderte wieder einmal, den Status Quo von 2,67 Prozent für die Kultur im Gesamthaushalt zu erhalten und bat um einen „kulturpolitischen Schulterschluss in der Stadt bei Themen, die sich nicht zu einem Parteienstreit eignen“. Doch die gemeinsame Sitzung gestern zeigte: Von diesem Schulterschluss ist Duisburg weit entfernt.