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Kreuzfahrt: Crew-Mitglied aus Duisburg verrät DIESES Schiffsgeheimnis

Kreuzfahrt: Crew-Mitglied aus Duisburg verrät DIESES Schiffsgeheimnis

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Dagmar Bock ist seit dieser Woche wieder auf hoher See. Foto: privat

Duisburg. 

An diesem Montag ging es wieder los für Dagmar Bock. Für die Duisburgerin ging es nach Malta. Von hier stach sie in See, die nächsten fünf Monate wird sie dann auf einem Kreuzfahrt-Schiff im Mittelmeer verbringen. Denn Dagmar Bock arbeitet dort, wo andere Urlaub machen. Sie ist Galeristin auf dem „Mein Schiff Herz“.

Seit zehn Jahren sind die Riesen der Ozeane ihre Heimat. Nach der Insolvenz der IT-Firma ihres Mannes bewarb sich die gelernte Verkäuferin auf gut Glück auf eine Stelle in einem Duty-Free-Shop an Bord eines Kreuzfahrtschiffs. Wenig später ging es auf der ersten Fahrt von Kiel nach Norwegen. „Ich war vorher nie auf einem Kreuzfahrt-Schiff“, erzählt die passionierte Seglerin.

Kreuzfahrt: Duisburgerin arbeitet auf der „Mein Schiff Herz“

Seither hat sie von der Karibik bis Asien, von Norwegen bis ins Mittelmeer viel gesehen. Besonders beeindruckt hat sie die Sauberkeit und Freundlichkeit in Singapur, aber auch die karibischen Inseln.

„Auf den niederländischen Antillen habe ich mich heimisch gefühlt. Es ist wirklich sehr niederländisch, und durch die Nähe von Duisburg zu den Niederlanden war das wie zu Hause“, erzählt die 60-Jährige und ergänzt lachend: „Nur mit schönerem Strand, traumhaftem Wasser und besserem Wetter.“

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Duisburgerin: „Es ist auf dem Schiff wie in einem Dorf“

Traumhafte Orte erleben auf der einen Seite, wenig Privatsphäre und Monate auf hoher See – der Job auf dem Kreuzfahrtschiff bringt viele Vor- und Nachteile mit sich. Dagmar Bock hat inzwischen eine 12 Quadratmeter große Einzelkabine – ohne Fenster. Doch zu Beginn teilte sie sich diese mit einer Kollegin.

„Die fehlende Privatsphäre raubt einem viel Kraft“, sagt sie. Immerhin seien neue Schiffe mit Einzelkabinen für alle Crewmitglieder ausgestattet. „Es ist auf dem Schiff wie in einem Dorf. Wenn man sich mit wem verkracht hat, kann man ihm nur schwer aus dem Weg gehen.“

Auch abends nach Hause gehen – nicht eben mal möglich. „Mich fragen öfter Gäste, ob wir denn auch auf dem Schiff schlafen“, berichtet die Galeristin. Wenn sie gut drauf sei, erwidere sie auf diese Frage schon mal lachend, dass nachts ein Hubschrauber komme und sie abhole. Natürlich ein Spaß!

Alle wollen in die Crew-Bar

Immerhin Bügeln braucht die Duisburgerin nicht. Den Luxus eines Wäscheservice an Bord für acht Euro gönne sie sich, berichtet sie. Auch sonst genießt die Crew die ein oder andere Annehmlichkeit. „Wir haben einen kleinen Pool für uns. Und auch eine Crew-Disko und Bar gibt es. Alle Gäste wollen immer in die Crewbar“, lacht Bock. Doch das bleibe Crew-Sache, schließlich könne man hier sich mit anderen Crew-Mitglieder mal ungestört plauschen.

Allzu ausgelassen dürfen die Partys ohnehin nicht sein. Denn wer mehr als 0,5 Promille hat, fliegt schnell vom Schiff. „Wenn nämlich etwas passiert, müssen wir voll da sein“, erklärt Bock. Dass ein Passagier von Bord gefallen sei, habe sie zum Glück selbst nie erlebt.

Kreuzfahrt: Offene Lebensmittel in Crewkabine verboten

Das Personal aus 87 Nationen muss seine Kabinen in der Regel selbst sauber halten. Und: einmal pro Woche wird kontrolliert. Denn offene Lebensmittel sind in den Kabinen verboten. „Äpfel zum Beispiel sind in den Kabinen nicht erlaubt. Weil sonst nach einiger Zeit Fliegen oder Ungeziefer kommen könnten“, erklärt Bock. Sie genießt als Crew-Mitglied an Bord all-Inclusive. Auch sonst sei für die Crew so manches geboten. Gemeinsame Ausflüge, Bingo -oder Sauna-Abende sorgen dafür, dass dem Personal auf den Kreuzfahrt-Riesen die Decke nicht auf den Kopf fällt.

Silvester entschädigt für Heiligabend an Bord

Gar nicht so einfach, wenn man wie Dagmar Bock fünf Monate auf See ist. Heiligabend wird sie auch in diesem Jahr wieder nicht in Duisburg verbringen. „Heiligabend auf dem Schiff ist schon komisch. Dafür entschädigt Silvester mit tollen Feuerwerk und ohne Winterjacke und Schal dann wieder“, erzählt sie und verabschiedet sich sich schon mal für den Rest des Jahres: „Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr.“