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Jetzt spricht Zajac: Zoo-Besitzer wehrt sich gegen die Vorwürfe der Tierschützer

Jetzt spricht Zajac: Zoo-Besitzer wehrt sich gegen die Vorwürfe der Tierschützer

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Norbert Zajac in seinem Fachgeschäft. Foto: Joachim Kleine-Büning/ Funke Foto Services
  • Am Mittwoch startet die Doku-Serie über Zoo Zajac
  • Norbert Zajac wehrt sich gegen die Vorwürfe von Tierschützern

Duisburg. 

Norbert Zajac sorgt mit seinem Zoofachgeschäft immer wieder für Gesprächsstoff: Nun bekommt er bei Sat.1 (Mittwoch 22:30 Uhr) seine eigene Dokusoap. Der Deutsche Tierschutzbund ist davon alles andere als begeistert.

Der Zuschauer bekommt Einblicke in das größte Tierfachgeschäft der Welt. Etwa 250.000 Tiere wohnen dort, 3000 Tierarten hat Zajac zu bieten. Darunter diverse Schlangen, Affen und hochgiftige Fische.

Vorwürfe der Tierschützer

Doch Tierschützer sind davon nicht begeistert. „Ein Tier ist keine Ware, die man einfach in Massen in einem Geschäft verkaufen dürfen sollte. Wer ernsthaft in Erwägung zieht, ein Tier bei sich aufzunehmen, sollte sich zuerst im Tierheim umsehen. Das Zajac-Konzept, bei dem man spielende Hundewelpen in ihren Gehegen beobachten kann, verführt zu Spontankäufen“, sagt Marius Tünte, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbundes.

Zajac spricht mit DER WESTEN

Doch gegen diese Vorwürfe wehrt sich Norbert Zajac (61) im Gespräch mit DER WESTEN. Er sagt: „Ich mache Tierschutz. Bei mir bekommt nicht jeder ein Tier. Spontankäufe unterstützen wir nicht. Jeder Mitarbeiter ist angehalten Kunden nach Hause zu schicken, wenn sie sich nicht mit dem Tier auskennen oder es nicht artgerecht halten können.‟

Konkurrenz-Denken

Außerdem sagt Zajac: „Die Tierschützer haben Konkurrenz-Denken. Sie haben Angst, dass sie nicht so viele Hunde aus den Heimen vermitteln, wenn ich reinrassige Tiere verkaufe.‟ Zajac fährt teilweise bis Thüringen, immer begleitet von einer Tierärtzin. Er schaut sich die Hunde und ihre Züchter genau an.

„Da ist es auch schon vorgekommen, dass wir unverrichteter Dinge 1000 Kilometer hin und her gefahren sind. Wenn mir die Haltung oder Zucht nicht gefällt, dann kaufe ich keine Tiere an‟, sagt Zajac.

Er will nicht gegen den Tierschutz arbeiten. Und sagt: „Menschen wollen nun mal mit Tieren leben. Wir beraten sie in unserem Fachgeschäft, damit ein schönes Zusammenleben zustande kommen kann.‟

„Ich mache alles für den Tierschutz‟

So verkaufe er Wellensittiche nur paarweise, Hamster nur in einem entsprechend großen Käfig und er achte darauf, dass die Tierschutzgesetze eingehalten werden.

„Wer bei uns einen Affen kaufen will, der wird sich wundern. Wir haben eine Affenfamilie. Das sind sechs Tiere. Die verkaufen wir nur zusammen. Ein Affe kostet 1000 Euro.‟ Allerdings kommt vor der Haltung von Affen auch einiges auf den Interessenten zu: Er muss eine Prüfung ablegen, muss im Zoo Probearbeiten und das Veterinäramt muss das zukünftige Gehege abnehmen.

Zoo Zajac ist nicht nur Fachgeschäft

Norbert Zajac ist seit über 40 Jahren im Geschäft. Er sagt: „Wir sind nicht nur ein Fachgeschäft. Wir haben auch Zoobesucher, die extra kommen, damit sie die Tiere sehen können.‟ 90 Prozent machten den Verkauf der Ware aus, nur zehn Prozent den Verkauf der Tiere, so Zajac.

Preise an jedem Tier

Dass die Tiere in seinem Laden alle mit Preisen ausgezeichnet sind, erklärt er im Gespräch mit DER WESTEN: „Ich habe als Inhaber eine Auszeichnungspflicht. Deswegen steht auch am Faultier ein Preis (16.000 Euro). Wenn ich die Tiere nicht auszeichne, muss ich eine Strafe bezahlen.‟

Besondere Tiere sind eher Ausstellungsstücke

Zajac weiß, dass er nicht mal eben die Affenfamilie oder das Faultier verkauft. Er sagt aber: „Jedes Autohaus zeigt seine besonderen Wagen in einer Ausstellung. Ich zeige mit meinen besonderen Tieren meine fachliche Kompetenz. Wer hier kauft, kann sicher sein, ein artgerecht gehaltenes Tier und eine fachliche Beratung zu bekommen.‟

Zajac will Emotionen wecken

Er will Emotionen wecken, aber keinen zum Kaufen anreizen. „Deshalb habe ich auch damals abgelehnt, ein Geschäft im Centro in Oberhausen zu eröffnen. Ich möchte keine Kunden ansprechen, die nichts mit Tieren zu tun haben. Deshalb habe ich auch keine großen Schaufenster.‟

Der Laden ist extra in einem Gewerbegebiet angesiedelt. „Mann muss gezielt zu Zoo Zajac fahren. Hier kommen nur Kunden hin, die was kaufen oder angucken wollen‟, sagt der Inhaber.

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