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Mehr Mord und Totschlag, aber weniger Verfahren: Staatsanwaltschaft Duisburg zieht Bilanz

Mehr Mord und Totschlag, aber weniger Verfahren: Staatsanwaltschaft Duisburg zieht Bilanz

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Staatsanwältin Jennifer König, Oberstaatsanwalt Horst Bien und Oberstaatsanwalt Stefan Müller präsentierten die Geschäftszahlen des Jahres 2017. Foto: Marcel Storch
  • 2017-Zahlen der Staatsanwaltschaft Duisburg
  • Mehr Mord, Totschlag und Drogendelikte
  • Verfahren insgesamt rückläufig

Duisburg. 

Mehr Mord und Totschlag, mehr Drogendelikte sind im Jahr 2017 bei der Staatsanwaltschaft in Duisburg behandelt worden.

Das berichtete die Staatsanwaltschaft bei einer Präsentation ihrer Geschäftszahlen.

Staatsanwaltschaft Duisburg: Mehr Mord und Totschlag bereiten Oberstaatsanwalt Sorge

Sorgen macht Oberstaatsanwalt Horst Bien vor allem die Zunahme an Kapitaldelikten. Die sind von 2016 auf 2017 von 70 auf 112 gestiegen. Das heißt: Es gab mehr Mord und Totschlag im letzten Jahr. „Das ist etwas, was uns natürlich Sorgen bereitet. Denn es bedeutet auch eine erhebliche Mehrbelastung für Polizei und Staatsanwaltschaft.“

Vor allem Straftaten von psychisch kranken Tätern haben zugenommen. „Da haben wir es mit Verhaltensweisen zu tun, die schwer zu erklären sind“, so Bien.

Damit verbunden ist auch ein Anstieg von Gewalt gegen Polizeibeamte. „Die hohe Aggressivität und Respektlosigkeiten beobachten wir mit Sorgen,“ erklärte der Oberstaatsanwalt.

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Gefühlte Zunahme an Messer-Attacken

Auch eine Zunahme von Straftaten mit Messern sei gefühlt wahrnehmbar, sagte Bien auf Nachfrage. „Die Statistik gibt das nicht her, aber wir nehmen das wahr.“ Eine gesonderte Statistik, in denen Straftaten mit Messern erfasst werden, wie von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) gefordert, „würde da Klarheit schaffen“.

Ebenfalls festgestellt hat die Duisburger Staatsanwaltschaft einen Anstieg an Betäubungsmitteldelikten – um 5,7 Prozent gab es hier wie im ganzen Land eine Zunahme.

Die Duisburger Staatsanwaltschaft setzt bei der Strafermittlung vor allem auf Sonderdezernate – etwa die Abteilung 2B, die sich um erwachsene Intensivstraftäter, Wohnungseinbrüche und kriminelle Brennpunkte kümmert. So könnten Verfahren beschleunigt und zusammengeführt werden, erklärte Bien. Ähnlich ist es bei dem Projekt „Staatsanwälte vor Ort – Tür an Tür mit den Clans“, das in Kürze nochmal ausführlich vorgestellt werden soll.

Insgesamt Rückgang an Verfahren

Positiv: Bei den Verfahren insgesamt hat es im Jahr 2017 einen Rückgang von 5,9 Prozent im Vergleich zu 2016 gegeben. Damit liegt Duisburg im landesweiten Trend. Auch die Zahl der Jugendstrafsachen ist deutlich zurückgegangen. Die Zahl der Ordnungswidrigkeiten ist dagegen gleichbleibend konstant.

Bei der Staatsanwaltschaft in Duisburg sind 64 Staatsanwälte, 24 Amtsanwälte, 24 Rechtspfleger und 140 Servicekräfte tätig. Sie ist für den Landgerichtsbezirk Duisburg zuständig – darunter fallen Mülheim, Oberhausen, Duisburg, Wesel, Hamminkeln, Schermbeck, Dinslaken und Hünxe.