- Mutter aus Duisburg (33) ist wenig begeistert von Eltern-Kind Kursen
- „Zu wenige und überlaufene Angebote für junge Eltern“
- AWO und Stadt Duisburg sehen das anders
Duisburg.
Gibt es zu wenige Angebote für junge Eltern in Duisburg? Die Duisburgerin Judith Grommes hat sich lange in den Kursangeboten von AWO, Stadt und Kirche nicht wiedergefunden. Die Kurse sind ihrer Meinung nach überlaufen und zu sehr aufs Kind und nicht auf die Fragen einer jungen Mutter zugeschnitten.
Angebote in Duisburg: „Keine Gelegenheit Fragen zu stellen“
Die gebürtige Duisburgerin (33) hält nicht viel von den Eltern-Kind Angeboten in der Stadt: „Ich habe mehrere verschiedene Kurse in Duisburg besucht. Die Kurse waren allesamt überlaufen, wahrscheinlich gerade weil es nicht genügend gibt“, sagt Judith Grommes.
Außerdem beklagt sie die fehlende Möglichkeit sich mit anderen Müttern auszutauschen. „Ich konnte mich nicht mit den anderen Müttern unterhalten und die Fragen stellen, die bei mir als junge Mutter aufkamen. Es darf nicht immer nur Angebote fürs Kind geben“, so die 33-Jährige gegenüber DER WESTEN.
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AWO-Duisburg: „Kurse häufig frühzeitig ausgebucht“
Judith Grommes hat auch bei der AWO den Babyclub-Kurs besucht. „Die AWO will allen Eltern irgendwie gerecht werden. Doch weil wenig geboten wird, melden sich zu viele Eltern bei ihnen an. Dann kommen zehn Mütter in einen Kurs, es sollen möglichst viele teilnehmen können. Mir war das dann einfach zu viel“, so Judith Grommes (33).
Die AWO-Duisburg zeichnet ein anderes Bild der Situation. Die Organisation bietet in der Stadt mehrere sogenannte Kurse der Familienbildung an. „Wir haben ein breit gefächertes Angebot. Nach jedem Kurs gibt es auch die Möglichkeit dem Kursleiter Fragen zu stellen“, so eine AWO- Sprecherin auf Nachfrage dieser Redaktion. Dafür würde auch entsprechend Zeit eingeplant.
„Junge Eltern haben so viele Termine, dass für unser Angebot kein Platz bleibt“
Dass Kurse oftmals überfüllt seien, kann sie so nicht bestätigen. „Es stimmt schon, dass viele Kurse voll und manchmal auch frühzeitig ausgebucht sind. Doch wir erleben eher, dass viele junge Eltern so viele Termine haben, dass unser Kurs-Angebot dann gar nicht mehr in ihre zeitliche Planung passt. Daher bleibt dann kein Platz mehr für den Kurs“, sagt die Sprecherin.
„Breites Angebot im Bereich Familienbildung“
„In Duisburg gibt es ein sehr vielfältiges Angebot an unterschiedlichen Eltern-Kind-Kursen mit Blick auch auf die jeweilige Altersstruktur der Kinder. Die Duisburger Wohlfahrtsverbände bieten ein breit gestreutes Angebot in dem Bereich der Familienbildung und Frühförderung an“, sagt Jörn Esser, Pressesprecher der Stadt Duisburg.
„Gerade in Duisburg kann man kaum von zu wenigen Angeboten sprechen“
Auch das Jugendamt finanziere bestimmte Präventionsprojekte von freien Trägern, die auch Angebote für Kinder und Eltern zur Verfügung stellen würden. Insbesondere seien hier die frühen Hilfen zu erwähnen.
„Gerade in Duisburg kann man kaum von zu wenigen Angeboten sprechen“, so der Sprecher gegenüber DER WESTEN.
Duisburgerin (33) gründet „Eltern Zwergen Café“
Doch für Judith Grommes waren diese Angebote keine Hilfe. Kurzum gründete sie ihr eigenes Eltern-Kind Café. Das hat mittwochs immer von 11:00 bis 12:30 Uhr geöffnet.
„Hier haben die Eltern die Möglichkeit sich kennenzulernen und auszutauschen“, so Grommes.
Es gibt Tee, Kaffee und Kekse. Drei Euro kostet die Teilnahme. Das Alter der Kinder spielt keine Rolle. Auch schwangere Frauen können teilnehmen. „Anmeldungen bitte bis dienstags Abends 17 Uhr über Facebook oder per Mail: judith.grommes@babyzeichensprache.com“, so die 33-Jährige.