Seit dem Jahr 2021 kommt die Waldorfschule in Duisburg-Hüttenheim nicht zur Ruhe. Es geht zum Beispiel um finanzielle Ungereimtheiten und Zweifel an der ausreichenden Lehrer-Qualifikation und -ausstattung. Seit 2022 ermittelt die Staatsanwaltschaft. Der Dachverband „Bund der Freien Waldorfschulen e.V.“ will die Duisburger Schule ausschließen. Jetzt wehren sich Eltern und Schüler gegen die Vorwürfe.
Duisburg: Vater von Schüler verteidigt Waldorfschule
In einem Gespräch mit der WAZ haben sich einige Schüler und Eltern sehr darum bemüht, die Kritik zu entkräften. Zu der angezweifelten Qualifikation der Lehrer, die aktuell auch die Bezirksregierung Düsseldorf als Schulaufsicht beschäftigt, zitiert die Zeitung zum Beispiel Dr. Dirk Textor. Er ist ehemaliger Vater und langjähriges Vorstandsmitglied des Fördervereins der Waldorfschule. Dass die Vorwürfe nicht richtig seien, hätten die Zeugnisse und erfolgreichen Abschlüsse belegt, unter anderem der Abschluss seines Sohnes. Textor berichtete gegenüber der WAZ, sein Adoptivsohn habe das Fetale Alkoholsyndrom und an der Duisburger Waldorfschule dennoch seinen Hauptschulabschluss geschafft: „Dafür sind wir zutiefst dankbar.“
Auch zu den angeblich fragwürdigen Barabhebungen sowie Karten- und Mietzahlungen in fünfstelliger Höhe äußert Dr. Dirk Textor sich. Die Vorwürfe richten sich gegen die Geschäftsführerin der Duisburger Schule, die zugleich auch Vorstandsmitglied des Fördervereins war.
Als Geschäftsführer eines Unternehmens sehe Textor jedoch „wenige Manipulationsmöglichkeiten“. Auch der Steuerberater habe die Anschuldigungen „als völlig haltlos“ bezeichnet. Bereits Ende März hatte die Geschäftsführerin der Schule gegenüber der WAZ erklärt, die Querelen seien vielmehr auf zwischenmenschliche Konflikte zwischen aktuellen und früheren Vorstandsmitgliedern des Fördervereins sowie einer Lehrkraft zurückzuführen.
Duisburg: Schülerzahl deutlich angestiegen
Eltern und Schüler betonen weiter, wie gut es ihnen auf der Duisburger Waldorfschule gefalle und dass der inklusive Ansatz und die individuelle Förderung dazu führen, dass dort auch Kinder mit Handicap oder mit Migrationshintergrund Schulabschlüsse schaffen, während sie sonst womöglich eine Förderschule hätten besuchen müssen.
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Alexander Stief aus dem Vorstand des Trägervereins nennt es zudem einen „wesentlichen Erfolg der aktuellen Geschäftsführung“, dass die Schülerzahl von einst 80 auf über 180 stieg. Man sei sogar auf dem Weg zur 200 gewesen und hätte künftig das Zentral-Abitur anbieten können – doch dann hätten die Querelen begonnen.
Mehr Einzelheiten zu der Situation an der Duisburger Waldorfschule kannst du im ganzen Artikel der WAZ lesen.