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Duisburg: Überraschende Wende nach Wassereinbruch im Theater – liegt die Schuld ganz woanders?

Duisburg: Überraschende Wende nach Wassereinbruch im Theater – liegt die Schuld ganz woanders?

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Nach dem Wassereinbruch im Theater Duisburg laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Foto: Lars Heidrich / FUNKE Fotoservices & Stadt Duisburg

Duisburg. 

Es summt wie in einem Bienenstock im Theater Duisburg. Doch wird hier nicht etwa demnächst „Die Biene Maja“ aufgeführt. Im Gegenteil: Nach der Flutung am vergangenen Freitag kann auf der großen Bühne bis auf Weiteres gar kein Schauspiel mehr stattfinden.

Stattdessen sind im Theater Duisburg derzeit 37 Trocknungsgeräte im Dauereinsatz. Mit ihrer Hilfe soll die Feuchtigkeit nach dem Einbruch von 80.000 Liter Wasser aus Luft und Wänden gezogen werden. Das sorgt für den unüberhörbaren Geräuschpegel.

Derzeit sind die Verantwortlichen auf Ursachenforschung. Dabei kündigt sich eine überraschende Wende an.

Wassereinbruch im Theater Duisburg: Trifft die Wartungsfirma keine Schuld?

Bisher hieß es, das Unglück sei auf die wöchentlichen Wartungsarbeiten einer Fremdfirma an der Sprinkleranlage zurückzuführen. Hier mehr Details >>>

Mittlerweile wird nach Angaben von Jürgen Kugelberg, Geschäftsführer Immobilien-Management Duisburg, auch technisches Versagen als Ursache in Betracht gezogen. Dadurch sei auch ein anderes Unternehmen in den Fokus der Ermittlungen gerückt.

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Wer haftet für den Schaden?

Diese Firma habe eine so genannte Brandmeldezentrale installiert. Sollte herauskommen, dass die möglicherweise defekte Brandmeldezentrale der Sprinkleranlage fälschlicherweise ein Feuer gemeldet hat, dann wäre die Wartungsfirma aus dem Schneider.

„Um die genaue Ursache zu klären, haben wir mehrere Sachverständige eingeschaltet“, sagt Jürgen Kugelberg. Auch die Versicherungen beider Firmen habe man informiert.

Wie geht es jetzt weiter?

Das weitere Vorgehen hängt vom Ergebnis der Gutachten ab, „und von der Reaktion der Versicherung“, erklärt Kugelberg. Am Theater Duisburg hofft man, dass sich die Angelegenheit nicht bis zu einem Gerichtsverfahren hochschaukelt.

Um eine solche Hängepartie zu vermeiden, gehe man bei der Beweisaufnahme sehr sorgfältig vor.

Wie lange bleibt das Theater Duisburg geschlossen?

Ähnlich verhält es sich mit den Aufräumarbeiten. Hier müsse wegen der hochkomplizierten Technik im Bühnenbereich hohe Sorgfalt an den Tag gelegt werden.

Viele Spuren des Wassereinbruchs sind mit dem bloßen Auge nicht erkennbar. Aber „wir müssen jeden einzelnen Stromkreis überprüfen, weil das Wasser entlang der Kabelböden und Steuereinheiten geflossen ist“, berichtet Jürgen Kugelberg.

Das werde noch Wochen, wenn nicht sogar Monate in Anspruch nehmen. Die Höhe des Schadens sei zum jetzigen Zeitpunkt deshalb „noch nicht seriös“ bezifferbar.

Diese Vorstellungen finden statt

Immerhin gibt es an diesem Donnerstag eine gute Nachricht: Das Foyer III bleibt bespielbar: „Ich bin froh, dass wir wenigstens diesen Teil des Theaters in den nächsten Wochen weiter nutzen können“, so Kulturdezernent Thomas Krützberg.

Außerdem konnte das Konzert Beat#2 am 27. April um 19.30 Uhr in die Mercatorhalle verlegt werden. Die Karten behalten ihre Gültigkeit genau wie die Tickets für folgende Vorstellungen im Foyer III:

  • 12. und 13. April „Kochen mit Elvis“
  • 16. und 17. April „Der Untergang des Hauses Usher“
  • 26. April „Der Kontrabass“
  • 30. April und 2. Mai „Rita will’s wissen“
  • 3. Mai „Der Untergang des Hauses Usher“
  • 7. und 8. Mai „Lost & Found“
  • 9. Mai „Der Kontrabass“
  • 13. Mai „Schachnovelle“

Die für Ostersonntag geplante Vorstellung „Romeo und Julia“ muss allerdings abgesagt werden. Die Theaterkasse Duisburg hat angekündigt sich bei den Ticketkäufern zwecks Umtausch zu melden.

Noch ist unklar, wie mit den geplanten Mai-Vorstellungen im Theater Duisburg umgegangen wird. Darüber will das Theater Duisburg sobald wie möglich informieren.