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Duisburg: Krebskranke Frau rechnet mit Ärzten ab – „Nicht abservieren lassen“

Eine an Krebs erkrankte Frau aus Duisburg gibt Tipps an andere Betroffene. Was sie unbedingt beachten sollten im Umgang mit Ärzten…

Frau tastet Brust ab
© IMAGO / Panthermedia

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Krebsvorsorge ist wichtig – das hat Birsen Vatan aus Duisburg am eigenen Leib erfahren. Die gebürtige Duisburgerin war aufgrund der in ihrer Familie verbreiteten Krankheit stets auf der Hut. Zum Glück muss man sagen. Sonst würde sie heute vielleicht nicht mehr leben.

Weil Frauen unter 50 – ohne familiäre Vorbelastung eine Mammografie selbst bezahlen müssen, machen das nur wenige. Bei einer solchen war bei der Frau aus Duisburg ein sehr großer Tumor in der Brust festgestellt worden. Gegenüber DER WESTEN erzählt sie von ihren Erfahrungen mit der oft tödlich verlaufenden Krankheit und verrät Tipps für andere Betroffene.

Duisburgerin mit Krebs: „Im Internet sind alle direkt tot“

Brustkrebs liegt bei Birsen Vatan in der Familie. „Mein Papa ist daran gestorben“, erklärt die Duisburgerin. Verständlich, dass sie da bereits früh zur Vorsorge ging. Aufgrund der Vorbelastung hatte sie bereits vor 50 ein Anrecht auf eine Mammografie. „Sonst wäre das nie erkannt worden“, realisiert die Mittvierzigerin im Nachhinein.

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So hatte sie noch Glück im Unglück. Der Krebs wurde früh erkannt, allerdings war der Tumor da bereits sehr groß. „Drei bis vier Zentimeter – wie eine Mandarine“, veranschaulicht Vatan. Als Allererstes informierte sie sich im Internet – etwas, dass sie niemandem empfehlen würde. „Im Internet sind alle direkt tot.“

Krebspatientin: „Man wird schlecht informiert“

Vatans Brustkrebs ist hormonbedingt, darum muss sie Tabletten nehmen, um die gefährlichen Hormone zu unterdrücken. Sonst könnte der Krebs schnell zurückkommen. Allerdings haben die Medikamente starke Nebenwirkungen. „Durch die Tabletten bin ich direkt in die Wechseljahre gekommen“, bedauerte sie. Das ist nun zehn Jahre her, trotzdem begleitete sie die Angst jeden Tag, gibt sie zu. „Ich habe das immer im Hinterkopf.“

Sorgen mache sie sich nicht zuletzt, da die Informationslage über Krebs immer noch sehr dürftig sei. Und als Patientin erhalte sie noch nicht einmal einen Bruchteil davon. „Man wird schlecht informiert über Angebote wie die Kur oder Selbsthilfegruppen“, beschwert sie sich. Über eine Leidensgenossin in einer Kur hat sie aber die richtige Selbsthilfegruppe für sich entdeckt. Dort kann sie sich mit anderen über deren Erfahrungen mit Ärzten austauschen und die Mitglieder helfen sich gegenseitig. So kann jeder vom Wissen der anderen profitieren und man selbst bekommt Tipps, zu welchem Arzt man am besten gehen sollte.

Duisburg: Selbsthilfegruppe für türkische Frauen mit Krebs

Eines hat die Duisburgerin in den letzten zehn Jahren, die sie nun schon mit der Krankheit lebt, gelernt. „Man muss immer auf die Untersuchung und seine Rechte bestehen und darf sich nicht von den Ärzten abservieren lassen.“ Das sagt sie auch den anderen Frauen in ihrer Gruppe, die sich jeden ersten Mittwoch im Monat im Quartiersbüro Dichterviertel am Goetheplatz trifft.


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Es ist eine spezielle Gruppe für türkische Frauen nach Krebsbehandlung. „Wir sind im paritätischen Wohlfahrtsverband angemeldet. Schade nur, dass niemand weiß, dass es uns gibt“, würde sich Vatan das genaue Gegenteil wünschen. „Wir haben immer eine offene Tür und ein offenes Ohr“, verspricht sie. Mehr zu dem Angebot erfährst du von der aktuellen Leiterin der Gruppe, Gülsen Akbulut.