Duisburg.
Am Samstag erblickte im Duisburger Zoo wieder ein Babydelfin das Licht der Welt.
Der kleine Mann brachte bei der Geburt stolze 18,8 Kilogramm auf die Waage – was einem ganz normalen Delfin-Geburtsgewicht entspräche, teilt Zoo-Tierärztin Dr. Kerstin Ternes (42) mit. „Er entwickelt sich sehr gut. Das Stillverhalten musste sich am Anfang erst einmal einspielen. Die Mutter kümmert sich aber sehr fürsorglich.“
Schlechtere Überlebenschancen im Zoo?
Doch auch wenn der junge Mann seit dem ersten Tag ausreichend bei Mama Daisy trinken würde, sei die kritische Phase noch nicht vorbei. „Die ersten zwei Wochen sind in der Regel die heikelsten nach der Geburt von Delfinen.“
Da neugeborene Delfine über kein Immunsystem verfügen und es sich erst über Wochen und Monate entwickeln muss, sind die Jungtiere während dieser Zeit ausgesprochen anfällig gegenüber jeglichen Krankheiten. Deswegen bleiben sie im Duisburger Delfinarium auch rund 50 Tage in Quarantäne.
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24-Stunden Rundumbetreuung für die Delfinbabys
„Wir überprüfen jeden Tag die Blutwerte, füttern mit Milch zu, falls das Jungtier zu wenig trinkt und Pfleger überwachen das Tier 24 Stunden am Tag.“
Doch auch wenn sich die Jungtiere gut entwickeln, sterben rund die Hälfte kurz nach der Geburt. Die Sterblichkeitsrate sei jedoch nicht auf das Leben in Gefangenschaft zurückzuführen, erklärt Dr. Ternes. „Auch bei in Freiheit lebenden Delfine liegen die Sterblichkeitsraten bei rund 50 Prozent.“
Für den plötzlichen Tod von Jungtieren, gäbe es nicht immer eine Erklärung. So wie beim letzten Jungtier von Mutter Daisy, das Ende 2015 das Licht der Welt erblickte. Der kleine Delfin entwickelte sich prächtig, nahm 250 Gramm pro Tag zu. Mehr als er hätte haben müssen. Und auch die Blutwerte seien fantastisch gewesen. Doch nach 13 Tagen verstarb er plötzlich. Auch die Obduktion brachte kein Ergebnis.
Rund 40 Jahre Erfahrung in Delfin-Nachzucht
Trotz solch trauriger Ereignisse hat der Zoo Duisburg in rund 40 Jahren in der Delfin-Nachzucht viel Erfahrung gesammelz. „Inzwischen klappt das relativ gut. Wir haben uns dahingehend verbessert, dass wir frühzeitig eingreifen können“, sagt Dr. Ternes
Und so ist auch die Mutter des Frischgeborenen (Daisy, 21) und ihre Oma (Pepina, 37) in Duisburg zur Welt gekommen. Und wenn der Kleine die Quarantäne hinter sich hat, kann er endlich seinen großen Halbbruder Dobbie kennenlernen, der im März geboren wurde.
Einen Namen hat das Jungtier bis jetzt noch nicht, aber eins ist klar: Auch sein Name wird mit dem Buchstaben „D“ beginnen.