Während der amtierende Schach-Weltmeister Magnus Carlsen zurzeit seinen Titel in New York verteidigen möchte, eröffnet Alperen Günaydin souverän seinen ersten Schachzug mit dem weißen Bauern – auf D4. Einer der solidesten Anfangszüge, den auch Carlsen oft benutzt.
Der 16-jährige Alperen Günaydin ist einer der Denksportler beim Jubiläums-Schachturnier vergangenen Samstag im Immobilien-Center der Sparkasse auf der Friedrich-Wilhelm-Straße. Zum 25. Mal konkurrierten junge Schachprofis und Hobbyspieler in fünf unterschiedlichen Altersklassen, um einen der Geld- oder Sachpreise schachmatt zu setzen.
„Während des Turniers unterscheiden wir zwischen Vereinspielern und denen, die nur hobbymäßig spielen. Aber beide werden gleich belohnt – jeder Gewinner bekommt 100 Euro“, sagt Elke Hofmann von dem Veranstalter des Schülerschachpokals Sparkasse. Insgesamt treten 68 Spieler an, der Jüngste ist gerade mal sieben Jahre jung. „Gespielt wird sieben Runden lang. Zehn Minuten Bedenkzeit stehen zur Verfügung“, erklärt PSV-Duisburg Mitglied und langjähriger Mitorganisator Erwin Spitzer.
Bittere Niederlage
Als es für Alperen Günaydin ernst wird, bleibt der Gesamtschüler ruhig, beendet mit seiner Dame das Spiel und holt sich den Sieg in der Wettkampfklasse Zwei, die Spieler, die zwischen 2000 und 2002 geboren wurden. „Da musste ich mich schon anstrengen, um zu gewinnen. Gut, dass das Spiel nicht zu lange ging, weil mein Endspiel ist die größte Schwäche“, räumt Alperen ein. Er versuche immer die Dame am längsten auf dem Spielfeld zu lassen und opfert seine Figuren nur, wenn er einen deutlichen Profit daraus ziehen kann. Der Jugendliche spielt seit der Grundschule Schach und hat zwischenzeitlich auch im Verein Türme und Pferde strategisch bewegt. „Zu der Zeit habe ich mehrere Male im Jahr an Wettkämpfen teilgenommen, dafür ist im Moment zu wenig Zeit“, sagt Alperen.
Eine Wettkampfklasse darunter hat sich Daniel wacker geschlagen. „Ist schon ganz cool hier zu sein“, meint der Siebtklässler. Er ist mit seinem Vater und seinem Freund Lennart bei dem Turnier. Nach den offiziellen Partien nimmt sich der 12-Jährige Zeit, um seinem Vater Cristiano Oliveira, eine bittere Niederlage beizubringen.
„Er muss mir noch so viel beibringen, bis ich mit ihm ansatzweise mithalten kann“, sagt der Papa und packt noch einen Bauern zu seinem Figuren-Haufen, der sich vor dem Spielfeldrand aufgetürmt hat.
„Es ist toll, dass so viele Schüler hier hergekommen sind. Wir wollen den Sport weiter präsent halten“, sagt Schachexperte Erwin Spitzer. „Aber wieder mehr Schachspieler hier zu begrüßen, wäre schön.“ Vor 25 Jahren hatten am Schachpokal über 300 Spieler teilgenommen.