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DHL-Fahrer in Duisburg von Polizei gestoppt – als sie sehen, wer in der Uniform steckt, handeln sie sofort

Als Polizisten in Duisburg einen DHL-Fahrer kontrollieren, können sie nicht glauben, wer in der Uniform steckt.

DHL
© IMAGO/Martin Wagner

Deutsche Post: Päckchen nicht angekommen - was Du jetzt tun musst

Viele kennen das Ärgernis. Ihr habt etwas bestellt, doch das Päckchen ist nicht bei euch angekommen und ihr habt auch keine Benachrichtigung im Briefkasten? Euch sind die Hände dann nicht gebunden.

Wenn ein kleiner Unfall plötzlich Duisburg und ganz Italien beschäftigt! Als am 27. Oktober die Polizei einen DHL-Fahrer nach einem harmlosen Verkehrsunfall kontrolliert, glauben die Beamten wohl erst mal selbst nicht, wen sie da sehen.

Denn in der DHL-Uniform befindet sich ein 44-jähriger Mafioso, der seit Jahren von der italienischen Justiz gesucht wird!

DHL-Fahrer in Duisburg von Polizei gestoppt

Doch erstmal eins nach dem anderen. Wie die „WAZ“ berichtet, hat es am 27. Oktober einen Verkehrsunfall in Duisburg-Baerl gegeben. Der DHL-Fahrer Antonio S. hatte beim Zurücksetzen das Auto einer Seniorin touchiert. Als die Polizei-Beamten die Personalien des Mannes überprüfen, stellen sie fest, dass mit einem europäischen Haftbefehl nach ihm gefahndet wird.


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Doch warum? Laut den Recherchen von der Frankfurter Allgemeinen (FAZ) und des MDR soll S. dem Pelle-Vanchelli-Clan der berüchtigten ‚Ndrangheta, der kalabrischen Mafia dazugehören. „Titi“, so lautet sein Spitzname, soll in den 1990ern schon ins Ruhrgebiet gezogen sein und zunächst als Pizzabäcker gearbeitet haben. Dort wurden am 14. August 2007 sechs Menschen erschossen. S. geriet damals ins Visier der Ermittler. Damals verurteilte ihn ein italienisches Gericht als Strohmann zu einer 19-monatigen Freiheitsstrafe.

Allerdings floh der Mann vor Antritt der Haftstrafe. In Deutschland angekommen fällt er laut den Berichten wegen illegalen Waffenbesitzes auf, wird festgenommen, aber nicht nach Italien ausgeliefert. 2012 spüren ihn die Ermittler dann in Moers auf, wo er im Anschluss die Haftstrafe in seinem Heimatland absitzt. Doch wenig später führt sein Weg wieder nach Deutschland.

Nächste Auslieferung steht bevor

Es folgt das nächste Kapitel um S., der 2019 im Rahmen einer großen Anti-Mafia-Operation erneut in Moers festgenommen und erneut nach Italien ausgeliefert wird. Der 44-Jährige soll laut den Richtern am Drogenhandel beteiligt gewesen sein. Damals konnte ihm eine Mafia-Mitgliedschaft allerdings nicht nachweisen. Die Anklage in diesem Punkte wurde deshalb fallen gelassen.

S. durfte sogar das Gefängnis verlassen. Laut der „FAZ“ musste er jeden Abend zwischen 17 und 18 Uhr in der Polizeistation von San Luca vorbeischauen und sich melden. Allerdings war dann nach einer Weile Schluss und der Mann flüchtete erneut nach Deutschland.


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