Die Engel-Bommel-Posse auf dem Weihnachtsmarkt in Dortmund nimmt kein Ende. Nachdem die Schausteller und die Verantwortlichen der „Weihnachtsstadt Dortmund“ unter dem massiven Bürger-Protest eingeknickt (hier unser Artikel dazu) sind und den „Bommel“ auf dem Weihnachtsbaum am Mittwochmorgen (22. November) gegen den altbekannten Engel ausgetauscht haben, sollte der Knatsch doch eigentlich beendet sein.
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Doch weit gefehlt! Nicht nur dass die Diskussion kein Ende nimmt. Sie bekommt jetzt auch noch eine andere Stoßrichtung. Denn den Austausch der zunächst montierten goldenen Kugel gegen den Engel haben ja nicht die Heinzelmännchen erledigt, sondern eine Fachfirma.
Weihnachtsmarkt Dortmund: „Hin und Her kostet Unmengen Geld“
Aber der Reihe nach: Wie berichtet, war nach der jahrelangen Engel-Tradition auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt in diesem Jahr zunächst eine Kugel auf der Baumspitze montiert worden, die einem Fußball ähnelte. Noch am Dienstag (21. November) verteidigte Verena Winkelhaus, Geschäftsführerin der „Weihnachtsstadt Dortmund“, die Idee. Man wolle mit der Ball-ähnlichen Kugel eine Brücke schlagen zur Fußball-EM, die im kommenden Jahr auch in der Rhein-Ruhr-Region stattfindet. Doch dieser Schuss ging – um im Bild zu bleiben – nicht ins Tor, sondern nach hinten los. Unter den Dortmundern entwickelte sich ein Proteststurm (mehr dazu hier).
Im Morgengrauen, noch vor 8 Uhr am Mittwochmorgen, schufen die Verantwortlichen Fakten: Mit einem Autokran wurde die Kugel von der Spitze des etwa 45 Meter hohen Baums entfernt und gegen den Engel ausgetauscht. Dieser war zuvor in Einzelteilen per Lkw angeliefert und am Boden zusammengesetzt worden. Etwa eine Stunde dauerte die Aktion.
Eine Aktion, die in den sozialen Medien viel Zustimmung findet – aber nicht nur! So beklagt eine Nutzerin auf der Facebook-Seite der „Weihnachtsstadt Dortmund“, dass man besser im Vorhinein die Bürger hätte fragen sollen: „Denn dieses Hin und Her kostet ja nun auch wieder Unmengen Geld.“ Doch schlagen die Kosten tatsächlich auf die Stadt Dortmund und deren Bürger durch? Das wäre natürlich ärgerlich, denn wie alle Städte im Ruhrgebiet ist auch Dortmund finanziell nicht auf Rosen gebettet.
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Doch das Team der „Weihnachtsstadt Dortmund“ gibt in dieser Hinsicht Entwarnung: „Die Händlerinnen und Händler tragen die Kosten selbst. Hier kommen keine Steuereinnahmen der Stadt mit ins Spiel“, lautet die Antwort. Aus Sicht von Schausteller-Sprecher Patrick Arens gab es letztlich auch keine Alternative: „Wir waren eigentlich überzeugt von dem, was wir gemacht haben. Aber wir haben dann doch festgestellt, dass der Engel den Menschen so viel bedeutet und so viel Symbolik beinhaltet“, so Arens. Es sei deutlich geworden, dass man mit der Kugel „den meisten Menschen die Tradition weggenommen hat.“
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Und was wird nun aus Kugel? Die sei „rausgeschmissenes Geld“ gewesen, schreibt eine Facebook-Nutzerin und hat diesen Vorschlag: „Der Ball kann ja jetzt versteigert und das Geld dann an notdürftige Kinder oder Sportvereine weitergegeben werden.“ Eine andere Nutzerin hat diese Idee: „Versteigern und an unsere Rentner weiterleiten. Würde ich viel besser finden.“