Dortmund.
Manche Händler auf dem Weihnachtsmarkt Dortmund sind stocksauer! Denn wie auf den Wochenmärkten und in großen Teilen der Innenstadt muss jetzt auch auf dem Weihnachtsmarkt Dortmund dauerhaft die Maske getragen werden.
Zusätzlich müssen sich die Besucher an die 2G-Regel halten, kontrolliert wird das von der Polizei, aber auch an den Ständen. Für die Händler auf dem Weihnachtsmarkt Dortmund ist das ein erheblicher Arbeitsaufwand.
Weihnachtsmarkt Dortmund: Standbesitzer kontrollieren die 2G-Regel selbst – „da sind wir auch rigoros“
Beim Glühweinstand „Rudis Hütte“ nimmt es der Besitzer ganz genau. Hier wird jeder Gast kontrolliert, nicht nur stichprobenartig, wie es das Land vorgibt. „Da sind wir auch rigoros“, sagt Rudi Isken. Sein Fazit fällt bisher positiv aus. In einer Woche hätte er gerade einmal sieben oder acht Gäste abweisen müssen. Allgemein würden die Besucher ebenfalls positiv auf die Kontrollen reagieren. Rudi sei es vor allem wichtig, ein „sicheres Umfeld“ für seine Gäste zu schaffen, damit sie sich gut fühlen. „Wir wollen es halt besonders gut machen.“
Er hat extra zwei Mitarbeiter vom Sicherheitsdienst beauftragt hier am Abend bei der Kontrolle mitzuhelfen. Denn zwischendurch wird es mit den Kapazitäten etwas knapp. Der große Besucheransturm bliebe allerdings bisher aus. „Wenn eine Gruppe normalerweise mit zehn Personen kommt, dann sind das jetzt eher acht“, so der Händler resigniert. Er habe aber noch Hoffnung für Dezember. Jetzt gerade liefe erst mal die „Warmlaufphase“, richtig los ginge es sonst auch erst in der Adventszeit. „Muss man erst mal abwarten“, sagt er, „aber alles besser als im letzten Jahr“.
Die Durststrecke 2020 habe ihn nicht nur finanziell, sondern auch persönlich schwer getroffen. Seit 1969 gäbe es das Unternehmen schon und über die Jahre habe er an der Hütte viele Menschen kennengelernt. Jedes Jahr freue er sich darüber, die bekannten Gesichter wiederzusehen – das letzte Mal ist mittlerweile zwei Jahre her. Das sei für ihn „wirtschaftlich blöd, aber auch persönlich“.
Er bemerkt, dass die Gäste trotz Regeln und Maskenpflicht immer noch gerne zu seinem Stand kommen und auch länger bleiben. Die Stimmung sei gut, viele freuen sich, endlich wieder auf dem Weihnachtsmarkt sein zu können. Auf die Frage, ob er einen erneuten Lockdown befürchtet, antwortet er nur: „Angst habe ich generell nie“. Er hofft jedoch nicht, dass es so weit kommen muss: „Wir sind da guter Dinge.“
Weihnachtsmarkt Dortmund: Händler sieht die Lage pessimistisch – „Würde am liebsten abbauen“
An dem Glühweinstand in direkter Nähe zum Hauptbahnhof ist man weniger optimistisch. Herr Klein von der „Kleinen Kneipe“ schätz, dass der Lockdown schon Mitte Dezember kommen wird. „Unsere Chefin würde am liebsten abbauen“, verrät er. Er verstehe die Maßnahmen einfach nicht. Auf dem Weihnachtsmarkt sei man schließlich im Freien, wieso dann noch Maske tragen? Viel wichtiger sei für ihn eine generelle Impflicht.
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Fakten über die Stadt Dortmund:
- wurde 880 erstmals schriftlich erwähnt (als ‚Throtmanni‘)
- hat 588.250 Einwohner (Stand: Dezember 2019) und ist damit die neuntgrößte Stadt Deutschlands
- nach Fläche und Einwohnerzahl die größte Stadt im Ruhrgebiet
- der Signal-Iduna-Park (Heimstadion von Borussia Dortmund) ist mit über 81.000 Plätzen das größte Fußballstadion Deutschlands
- weitere Sehenswürdigkeiten: Westfalenpark, Dortmunder U, Deutsches Fußballmuseum
- Oberbürgermeister ist Thomas Westphal (SPD)
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„Wir kontrollieren hier recht genau“, sagt der Mann hinter der Plexiglasscheibe. Hier darf er zwar die Maske runterziehen, doch bei den Besuchern achtet er darauf, dass sie eine tragen. „Jeder wird kontrolliert.“ Gegen Abend stünde dann auch immer ein Streifenwagen direkt nebenan. „Glühweinstände werden wesentlich mehr kontrolliert“, spricht Herr Klein aus Erfahrung. Glücklicherweise, sonst käme er gar nicht mehr hinterher.
Wenigsten seien die Besucher relativ friedlich, bisher habe es keinen Ärger gegeben. Auch an die neue Maskenpflicht würden sich soweit alle halten. Allerdings seien bisher noch nicht viele unterwegs, ganz in Gegensatz zu Zeiten vor Corona. In diesem Jahr sei „so wenig (los) wie noch nie“.
Weihnachtsmarkt Dortmund: Gute Stimmung bei den Besuchern? „Selbstverständlich“
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht, kommen bei den Besuchern des Dortmunder Weihnachtsmarkt trotz Corona-Maßnahmen erste weihnachtliche Gefühle auf. Heine ist stolze 93 Jahre alt, das hält ihn jedoch nicht davon ab, auch in diesem Jahr eine Runde über den Markt zu spazieren. Dreifach geimpft und kerngesund lässt er sich diese Tradition nicht nehmen. Schon in Weihnachtsstimmung? „Selbstverständlich“ sagt der Senior.
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Und auch vor dem Mineralien- und Kristallstand zeigen sich die Besucher dankbar, wie die Besitzerin bemerkt. Sie selbst bedankt sich aber auch bei ihnen für ihr Verständnis in diesen schweren Zeiten. Wer hier und an anderen Ständen seinen Impfausweis vorzeigt, bekommt als Belohnung ein Bändchen. Wenn dann der nächste kontrollieren will, braucht man nur den Arm zu heben und alle wissen Bescheid. Das sei zwischendurch auch ganz witzig, wie die Händlerin findet. „Dann ruft einer ‚wurdet ihr schon kontrolliert‘ und alle heben die Hand.“
Beate und Ivonne, die sich eine Tasse Glühwein an „Rudis Hütte“ gönnen, finden die Kontrollen „völlig in Ordnung“. Sie sind zumindest nicht abgeschreckt davon. Beate will vor allem die Händler hier auf dem Markt unterstützen, denn die hätten es bekanntlich besonders schwer. Einen Moment am Glühweinstand aufwärmen und dann geht es weiter. Solange der Weihnachtsmarkt noch steht, wollen sie ihn auskosten. Sie sind jedoch einigermaßen hoffnungsvoll, dass das noch länger möglich sein wird. (mbo)
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