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Das soll ein gefährlicher Kampfhund sein? Der Dortmunder Tierheimhund Milow ist taub, allergisch und hat Angst vor Handys

Das soll ein gefährlicher Kampfhund sein? Der Dortmunder Tierheimhund Milow ist taub, allergisch und hat Angst vor Handys

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Dieses Schiksal erleidet der Hund Milow

Das soll ein gefährlicher Kampfhund sein? Der Dortmunder Tierheimhund Milow ist taub, allergisch und hat Angst vor Handys

Dieses Schiksal erleidet der Hund Milow

Der Hund Milow ist seit Jahren im Dortmunder Tierheim. Er ist taub, allergisch auf das meiste Futter und ein Listenhund, daher ist seine Vermittlung besonders schwierig.

  • Hund Milow ist seit sechs Jahren im Tierheim
  • Er ist taub, gegen fast jedes Futter allergisch und hat vor vielem Angst
  • Vermittlung noch schwieriger, weil er ein Listenhund ist

Dortmund. 

Bereits als Welpe kam Milow ins Tierschutzzentrum Dortmund und wartet seitdem darauf adoptiert zu werden. Manche Hunde müssen lange im Tierheim ausharren, Milow wartet bereits sechs Jahre darauf, ein neues Zuhause zu finden. Doch das Schicksal des Rüden ist noch viel tragischer.

Taub und allergisch

Seit seiner Geburt ist er taub und gegen fast jedes Futter allergisch. Milow verträgt nur Pferde- und Kängurufleisch und versteht niemanden. „Wir können Milow nur visuelle Befehle geben“, sagt Peter Hobrecht Leiter des Tierschutzzentrums Dortmund.

Die Kommunikation mit Milow funktioniert dann so: Wollen die Tierpfleger sagen: „Sitz“, müssen sie ihn zuerst auf den Kopf tippen, damit er sie ansieht. Danach können sie einen Finger heben und er setzt sich.

Milow kam bereits als Welpe ins Heim

Außerdem ist Milow ein Bullterrier und damit ein Listenhund. Als kleiner Welpe kam Milow ins Tierheim, denn das Ordnungsamt hatte den Listenhund konfisziert. Sein damaliger Besitzer behauptete, dass Milow ein Mini-Bullterrier war, und wollte ihn zurück. Doch der Rüde wurde schnell zu groß für eine Miniaturausgabe der Terrier.

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Nach einem Jahr war klar: Milow ist ein „echter“ Bully, ein Listenhund. Danach wollte der ehemalige Besitzer nichts mehr von dem Rüden wissen. Doch das Jahr hat dem Hund stark zugesetzt.

„Während das Verfahren lief, durften wir mit Milow nicht einmal spazieren gehen“

„Während das Verfahren lief, durften wir mit Milow nicht einmal spazieren gehen“, sagt Hobrecht. Der Grund: Das Tierschutzzentrum war nicht der offizielle Halter und konnte somit keine Verantwortung übernehmen. Wäre Milow beim Gassi gehen zum Beispiel etwas passiert, hätte es mega Stress geben.

Der erzwungene Hausarrest des Hundes hat ihn nachhaltig gestört. „Milow kennt vieles nicht und hat deswegen vor vielem Angst“, sagt Hobrecht. Schon, wenn er ein neues Handy sieht, versteckt er sich hinter den Pflegern. Bei bekannten Personen und Gegenständen wird er aber sofort verschmust und verspielt.

Das Tierheim sucht nach neuem Besitzer

In den vergangenen Jahren hat das Tierheim 39 Listenhunde vermittelt und nur drei seien wieder zurück ins Tierheim gekommen, das sei eine bessere Vermittlungsquote als bei allen anderen Hunden. Neue Halter würden sich viel intensiver auf die Haltung vorbereiten.

„Als Halter eines Listenhundes musst du einige Auflagen erfüllen“, sagt Hobrecht. Das Ordnungsamt müsse zustimmen, das Führungszeugnis müsse lupenrein sein, Besitzer müssten eine Haftpflichtversicherung nachweisen und außerdem eine Prüfung ablegen, dass sie den Hund führen könnten.

Auch für Milow wäre das alles erforderlich. Das Tierheim würde aber auch genau checken, wer die neuen Besitzer wären. Ein Haushalt mit Kindern wäre zum Beispiel eher ungeeignet als neues Zuhause, denn Milows Taubheit könnte zum Problem werden.