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Fotoschau „Stadt in Sicht“ soll U brummen lassen

Fotoschau „Stadt in Sicht“ soll U brummen lassen

Bei der Schau „Stadt in Sicht“ könnte es im Museum am Ostwall im U-Turm zum ersten Mal richtig brummen. Die Schau vereint beeindruckende Fotos von Künstlern der ersten Liga und ein spannendes Konzept. Wir haben die Ausstellung vorab besichtigt.

Dortmund. 

Für diese Schau haben Direktor Kurt Wettengl und Kuratorin Katja Knicker gebastelt: eine Art Stadtplan, als Führer durch die Ausstellung, witzig, hübsch und hilfreich. Damit beginnt „Stadt in Sicht“, bei der es im Museum Ostwall im U-Turm zum ersten Mal richtig brummen könnte, denn die Schau ist super.

Hängung mach Spaß und Sinn

Das Hängungs-Konzept von Katja Knicker gliedert die Ausstellung in acht Bereiche. „Stadtleben“ zeigt die Menschen in und zwischen den Häusern, aber auch innerhalb der gesellschaftlichen Witterungen, als Mächtige oder Ohnmächtige innerhalb ihrer sozialen Szenen.

„Makro/Mikro“ stellt architektonische Gewebe aus der Vogelperspektive den Darstellungen kleiner Details gegenüber. „Zeichen“ zeigt Verkehrsschilder-Mosaike und von Leuchtreklamen überflutete Straßenzüge. Und in der Abteilung „Ästhetisierung“ hängt zum Beispiel eine in Geometrie und Farben halb aufgelöste Stadtansicht des berühmten Lyonel Feininger.

Viele Bilder könnten in mehreren Abteilungen hängen, das verbindet und weckt Quergedanken. Die Hängung macht Sinn und Spaß.

Erste Künstler-Liga
Viele der 75 gezeigten Künstler gehören zur ersten Liga, wie die Fotografen Gursky, Struth, Ruff, Goldin, die Maler Kirchner, Dix oder Grosz. Namen wie Dayatana Singh und Fiona Tan sind weniger bekannt, doch ihre Werke meist ebenso stark wie die berühmteren.
Die 262 Werke sind sehr subjektive Blicke mit persönlichen Perspektiven auf das Phänomen Stadt. Aus übrigens rund 40 Städten, schätzt Wettengl. Dortmund ist nicht dabei – nur das Plakat zeigt den Blick auf unsere Stadt aus dem „Lautsprecher“ auf der vierten Etage im U-Turm.
Der Gang durch die Schau fühlt sich an wie ein komprimierter Bummel durch eine Metropole. Hier ein Geschäftsmann, dort ein Obdachloser, rechts eine Verkehrsinsel, links ein Prachtbau. Erstaunliches, Lebendiges überall. In dieser Stadt möchte man vielleicht nicht wohnen, aber man möchte durchbummeln, denn diese besondere Stadt gibt es nur bis August und danach nie wieder. Fakten zur Schau:

Aus Filialen in aller Welt haben Wettengl und Knicker die Bilder aus der Kunstsammlung der Deutschen Bank zusammengetragen, aus Vorstandsetagen und Kundenräumen.

Der Jahresetat für Sonderausstellungen des Museums (rund 70 000 Euro) ist damit aufgebraucht, eine weitere Sonderschau kann sich das Museum erst 2014 wieder leisten.

Eröffnung ist heute Abend um 19 Uhr auf der 6. Etage im U-Turm. Bis 4. August, Di/Mi/Sa/So 11-18, Do/Fr 11-20 Uhr. Eintritt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro.

2013-04-19 10:45:00.0