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Dortmund: Betrüger kassierte mit Kindergeld Millionen – jetzt packt die Stadt aus!

Nachdem ein Betrüger in Dortmund monatlich Tausende Euro an Kindergeld kassiert hat, meldet sich nun die Stadt zu Wort.

Ein Betrüger aus Dortmund kassierte jede Menge Kindergeld. Nun meldet sich die Stadt.
u00a9 imago/Sven Simon

Kindergeld beantragen: So einfach geht’s

Jede Familie hat Anspruch auf Kindergeld. Allerdings bekommt man das Geld nicht einfach so. Es muss ein Antrag bei der zuständigen Familienkasse gestellt werden. Wie das geht und welche Nachweise ihr erbringen müsst, erklären wir.

Rund 22.545 Euro pro Monat soll ein Dortmunder zu Unrecht kassiert haben. Der Betrüger ließ sich als Vater von 24 Kindern eintragen und erschlich sich so jede Menge Sozialleistungen – darunter einiges an Kindergeld. (wir berichteten hier darüber <<<).

In den sozialen Medien prahlte der 44-Jährige, der sich selbst als „Mr. Cash Money“ bezeichnete, mit seinem Reichtum. Doch damit soll nun Schluss sein. Die Stadt Dortmund packte nun über einen der größten Betrugsfälle der Stadtgeschichte aus.

Dortmund: So einfach kann Betrug sein

Insgesamt 1,5 Millionen Euro soll sich der aus Nigeria stammende Jonathan A. erschlichen haben. Bei der Stadt Dortmund hatte er angegeben, Vater von mindestens 24 Kindern von verschiedenen Frauen zu sein. Da A. Deutscher ist, haben alle seine anerkannten Kinder Bleiberecht in Deutschland – dasselbe gilt auch für deren Mütter und Verwandte. In seinem Fall sollen das mindestens 94 Personen sein, so die „Bild“-Zeitung.


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Aufgeflogen ist der Betrug durch die „Sicherheitskonferenz (Siko) Ruhr“, die sein System aus Kindern und Sozialleistungen aufdeckte. Nun hat sich eine Sprecherin der Stadt gegenüber der Zeitung geäußert. Die Ruhrgebietsstadt will es Betrügern künftig erschweren, zu Unrecht Leistungen zu beziehen. Bereits Ende 2022 habe sie deshalb ihr Beurkundungsverfahren auf den Prüfstand gestellt, weil es Hinweise auf mögliche missbräuchliche Vaterschaftsanerkennungen gegeben habe. Das Vorgehen der Stadt wurde jedoch als rechtlich korrekt bewertet.

„Das ist ein bundesweites Problem!“

Wie viele Fälle von Scheinvaterschaften es allein in Dortmund gibt, kann die Stadt aktuell nicht sagen. Die Sprecherin betont jedoch, dass es sich dabei um ein Problem handle, dass die Stadt Dortmund nicht allein lösen könne. „Es wäre durchaus sinnvoll, das bundesweit und nicht nur im Ruhrgebiet zu betrachten. Das ist ein bundesweites Problem!“, stellte sie gegenüber der „Bild“-Zeitung klar.


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„Mr. Cash Money“ polarisierte. In Videos in den sozialen Medien zeigt er sich im Bademantel sitzend auf einem seiner angeblichen vielen Autos vor seiner Villa in Nigeria. Sein Beispiel verdeutlicht, wie leicht ein Betrug mit Scheinvaterschaften funktionieren kann.