In Dortmund lauert sie überall – die Gefahr aus der Vergangenheit. Fast wöchentlich müssen Spezialkräfte deshalb ausrücken, um die Bevölkerung zu schützen und für ihre Sicherheit zu garantieren. Welcher Gefahr sie sich dabei aussetzen, kriegen viele Bürger häufig gar nicht mit. Für andere ist es mittlerweile auch schon zur Routine geworden.
Die Rede ist von alten Weltkriegsbomben, die im Dortmunder Boden vor sich hin gammeln und währendes des Zweiten Weltkrieges als Blindgänger nicht detonierten. Von ihnen geht noch immer eine Gefahr aus. Nicht selten müssen ganze Wohnviertel während der Entschärfung evakuiert werden. Doch während die Existenz der Bomben schon gefährlich genug ist, nimmt eine andere Gefahr immer weiter zu.
Dortmund: Gefahr durch Blindgänger nimmt zu
Im vergangenen Jahr musste der Kampfmittelbeseitigungsdienst 46 Blindgänger aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges in Dortmund entschärfen. Im Jahr davor waren es sogar 54. Auf das Jahr gesehen, wäre das somit rund eine Bombe pro Woche. Doch die Gefahr, die von den Blindgängern ausgeht, steigt.
Wie Karl-Friedrich Schröder, Experte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Arnsberg, gegenüber den „Ruhr Nachrichten“ erklärt, sei die Alterung der Bomben ein größer werdendes Problem. Durch die Korrosion und die chemischen Prozesse würde das Entschärfen immer schwieriger.
Dortmund: Bürger brauchen sich nicht sorgen
Wer nun fürchtet, dass ein Blindgänger einfach so detoniert, kann allerdings beruhigt sein. Dass sie von selbst explodieren, sei sehr selten, erklärt der Experte. Häufig sei das nur bei Bomben, in denen ein Langzeitzünder eingebaut ist. Diese seien damals beispielsweise in den USA hergestellt worden, davon gebe es in Dortmund allerdings relativ wenig.
Dennoch ist Schröder besorgt. Der zunehmende Rost und die chemischen Prozesse, die damit in Gang gesetzt würden, machen die Arbeit der Experten immer komplizierter. „Korrosion führt dazu, dass man den Zünder mit erhöhtem Kraftaufwand abschrauben muss“, erklärt er. Die Geräte, die ihm zur Verfügung stünden, reichten dafür aber hin und wieder nicht aus. Dann bliebe nur die Sprengung.
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Durch die Alterung der Bomben benötigen die Experten immer mehr Zeit beim Entschärfen. „Vorsicht ist das oberste Gebot“, erklärt Schröder. Nur deshalb habe es in den letzten 50 Jahren keine Unfälle gegeben. Dennoch sei es ebenso wichtig, dass die Bevölkerung rund um die Fundstelle des Blindgängers evakuiert würde.