Wirbel um den AfD-Abgeordneten Matthias Helferich aus Dortmund. Der neu in den Bundestag gewählte Politiker gilt sogar in der AfD-Fraktion als zu problematisch.
Nun ging ein anonymes Schreiben an die Parlamentarier im Bundestag, in dem vor dem AfD-Skandalpolitiker aus Dortmund gewarnt wird.
Dortmund: Neuer Skandal-Abgeordneter sorgt für Wirbel im Bundestag
Am Wahlsonntag zog Matthias Helferich über die NRW-Landesliste der AfD erstmals in den Bundestag ein. Helferich stand auf Platz 7 der Liste. Im Wahlkreis Dortmund II holte er 8,3 Prozent der Erststimmen.
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Die Bundestagsabgeordneten aus Dortmund:
- Sabine Poschmann (SPD)
- Jens Peick (SPD)
- Markus Kurth (Grüne)
- Matthias Helferich (AfD)
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Nun sorgt er gleich in seinen ersten Tagen im Bundestag für mächtig Wirbel! Sogar in der AfD-Fraktion gibt es massiven Widerstand gegen ihn.
Wie der WDR berichtet, ging ein anonymes Schreiben an Abgeordnete aller Fraktionen. In diesem wird vor dem Dortmunder gewarnt. „Passen Sie bitte alle gut auf sich auf!“, heiße es in der E-Mail an die Parlamentarier. Die bürgerliche Fassade von Helferich sei „nur Schein“. Man müsse ihn als „Nazi“ bezeichnen.
Bereits im Wahlkampf geriet Helferich in Verdacht, eine Nähe zum Rechtsextremismus zu pflegen und sprachlich auf den Nationalsozialismus anzuspielen.
Eklat in AfD-Fraktionssitzung um Abgeordneten aus Dortmund
Am Mittwoch verließ der Politiker aus Dortmund dann vorzeitig die AfD-Fraktionssitzung. Zuvor gab es eine hitzige Debatte darüber, ob er Mitglied der Fraktion sein kann. Der scheidende Fraktionschef Alexander Gauland erklärte danach, dass sich Helferich dazu entschieden habe, der Fraktion nicht anzugehören. Nun wird darüber spekuliert, ob er einen Gaststatus erhalten wird.
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Dortmund: NS-Äußerungen von Matthias Helferich in Chats
Im Wahlkampf wurden Chat-Einträge von Helferich aus dem Jahr 2017 öffentlich, in denen er sich als ein „freundliches Gesicht des ns“ (die Abkürzung NS steht gemeinhin für Nationalsozialismus) sowie als einen „’demokratischen‘ Freisler“ (bekanntester Strafrichter im Nationalsozialismus, Anmerk. d.Red.) bezeichnete. Außerdem soll er sich mehrfach auf den SS-Verein Lebensborn bezogen haben. Helferich wurde deshalb vom Bundesvorstand für alle Parteiämter gesperrt. Aus der AfD wurde der Dortmunder aber nicht geworfen.
Für einen früheren Beitrag konnte der WDR auch recherchieren, dass Helferich selbst mit seinen Kontakten zur Dortmunder Neonazi-Szene prahlte („kenne die Jungs ja aus Dorstfeld“).