Zwei große Anti-Terror-Einsätze in Dortmund und Emmerich: SEK durchsucht Wohnungen
Ermittlungen in NRW nach Berliner Terror-Anschlag
Polizei durchsucht Wohnungen in Dortmund und Flüchtlingsheim in Emmerich
Dortmund.
Nach dem Terror-Anschlag in Berlin hat es in Dortmund am Donnerstagmorgen eine Anti-Terror-Razzia der Polizei gegeben.
Unser Reporter vor Ort berichtet, dass gegen fünf Uhr morgens eine SEK-Einheit gewaltsam in ein Mehrfamilienhaus an der Schillerstraße eingedrungen sei. Dort überwältigten die Beamten vier Personen in einer Wohnung. Alle vier wurden mit auf die Wache genommen. Das berichtet auch der WDR.
Der Einsatz soll mit dem Terroranschlag in Berlin in Verbindung stehen. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten hat der Terror-Verdächtige Anis Amri Kontakte nach Dortmund.
Dort soll er Anfang des Jahres auch für eine Weile gelebt haben – und zwar bei dem Dortmunder Salafisten Boban S., der im November als IS-Unterstützer verhaftet wurde.
Bundesanwaltschaft dementiert Festnahmen
Die Bundesanwaltschaft teilt mit, dass die vier auf die Wache mitgenommenen Personen nicht festgenommen worden sind.
Ein Sprecher der obersten Ermittlungsbehörde sagte am Donnerstag in Karlsruhe der Nachrichtenagentur Reuters: „Uns ist keine Festnahme bekannt“, sagte er weiter.
Einsatz auch in Emmerich
Fast zeitgleich waren am Niederrhein etwa 100 Polizisten im Einsatz: Spezialeinheiten durchsuchten gegen sechs Uhr morgens eine Flüchtlingsunterkunft in Emmerich. Hier war Anis Amri zwischenzeitlich untergebracht.
Nach gut einer Stunde war der Einsatz beendet.
Es war der zweite Anlauf für eine Razzia in dem Flüchtlingsheim: Schon am Mittwoch sollten die Polizisten das Haus in Emmerich durchsuchen. Die Aktion scheiterte an einem Schreibfehler im Durchsuchungsbeschluss.
(lin/dpa/rtr)
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