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Drama um tote Tiere auf Gnadenhof in Wattenscheid – Gefundene Joints waren wohl nicht Todesursache

Drama um tote Tiere auf Gnadenhof in Wattenscheid – Gefundene Joints waren wohl nicht Todesursache

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Ein Pony starb nach Krampfanfällen. Foto: KDF-TV / Stephan Witte
  • Dramatischen Einsatz auf einem Hof in Wattenscheid
  • Mehrere Ponys und Ziegen starben – sie hatten Krampfanfälle
  • Es sollen Reste von Joints auf der Koppel gelegen haben
  • Ein Tierarzt, der vor Ort war, sagt: Die können kaum die Ursache gewesen sein

Bochum. 

Krampfende Pferde, tote Ziegen und ein totes Pony. Stephan Witte ist immer noch erschüttert. „Das war der krasseste Einsatz, den ich je erlebt habe“, sagt er. Witte ist Organisator bei der Essener Tierrettung e.V.

Was war passiert?

Auf einem Gnadenhofs an der Leithestraße in Wattenscheid starben am Donnerstag mehrere Tiere. 13 Pferde (drei Großpferde und zehn Ponys) und mehrere Ziegen lebten auf dem Hof.

Gegen 19 Uhr merkte die Betreiberin, dass einige Ziegen tot waren und ein Pony starke Krampfanfälle hatte.

Eine Freundin der Gnadenhof-Betreiberin alarmierte die Tierrettung. Den Helfern bot sich vor Ort ein „grausames Bild“, so Witte. Dem krampfenden Pony ging es zunehmend schlechter, drei Ziegen waren bereits verendet. Auch den anderen Tiere ging es offenbar schlecht.

Zwei zitterten und krampften ebenfalls. Die Tierrettung verständigte Polizei und Feuerwehr.

Was war die Ursache?

Die Kriminalpolizei ermittelt seit gestern abend. „Woran die Tiere gestorben sind, wissen wir noch nicht“, so ein Sprecher der Polizei. Ein Fremdverschulden könne aber nicht ausgeschlossen werden.

Möglicherweise wurden die Tiere vergiftet oder haben etwas Falsches gefressen.

Ein Zeuge berichtet, dass Joints auf der Koppel gefunden wurden. Auch in sozialen Netzwerken mutmaßten Nutzer, dass den Tieren Rauschgift gegeben worden sein könnte. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Marihuana und den Krampfanfällen der Tiere gibt, ist aber unwahrscheinlich.

Einer der Tierärzte, die vor Ort waren, sagt aber: Dass das Marihuana so viele Tiere vergiftet hat, ist kaum möglich. „Die Tiere werden nun obduziert. Erst dann können verlässliche Aussagen gemacht werden.“

Wie geht es den Tieren jetzt?

Tierärzte legten eines der Ponys an den Tropf und beatmeten es mit Sauerstoff. Zwei Ponys und vier Ziegen starben bislang.

Alle Tiere mussten in Tierkliniken in Duisburg, Leichlingen und Dülmen gebracht werden. Zehn Pferde seien immer noch in einem sehr kritischen Zustand, sagt Stephan Witte. (pen)

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