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Bochum: Ehepaar klagt Jobcenter an – „Wir brauchen Geld“

Das Bochumer Jobcenter wird von einem Ehepaar kritisiert, weil es keine Unterstützung erhält und das seit Monaten. Das Jobcenter wehrt sich.

Jobcenter Bochum wird von Ehepaar angeklagt. Dieses bekommen seit Monaten keine Unterstützung.
© IMAGO/imagebroker

Bochum: Freitagabend, Ausgangssperre im Bermudadreieck

Wir waren in Bochum am Freitagabend im Bermudadreieck unterwegs.

Es ist eine beklemmende Situation für ein Ehepaar aus Bochum. Die junge Familie benötigt dringend die Unterstützung vom Jobcenter, doch diese Hilfe bleibt dem Ehepaar verwehrt. Mittlerweile haben sie sich sogar die Unterstützung von Unicef Bochum geholt, um endlich an die Unterstützung des Jobcenters zu kommen.

Das Paar ist verzweifelt und klagt das Jobcenter Bochum jetzt öffentlich an, denn mittlerweile fehlt es der Familie an den grundlegendsten Dingen.

Bochum: Deshalb klagt das Ehepaar das Jobcenter an

Laut Informationen der WAZ fühlt sich die Familie um Mehrdad Rahimfar vom Jobcenter Bochum im Stich gelassen, weil sie schon seit Monaten Unterstützung beantragt haben soll, aber bislang immer nur enttäuscht worden sei. Und das, obwohl alle Unterlagen eingereicht worden sein sollen. Aufgrund der prekären Lage haben sich Rahimfar und seine Frau Farzaneh Asadpour jetzt an Dieter Emmerich, den Leiter von Unicef Bochum, gewandt.

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Das Ehepaar versuche schon seit einem halben Jahr einen persönlichen Termin bei ihrem Sachbearbeiter zu bekommen, aber laut der Familie und Dieter Emmerich soll das Jobcenter Bochum ihnen immer nur mitgeteilt haben, dass noch Unterlagen fehlen würden. Emmerich kann die Lage des Jobcenters nachvollziehen: „Ich denke, es handelt sich um eine Überforderung, die große Kreise zieht. Aber ich sage immer, dass wir alle nur Menschen sind.“

Bochum: So äußert sich das Jobcenter

Auf Anfrage der WAZ äußerte sich das Jobcenter zu dem Fall. „Herr Rahimfar hat erforderliche Unterlagen häufig verspätet oder gar nicht eingereicht“, erklärt Johannes Rohleder, Pressesprecher des Jobcenters. Das sei der Stand seit 2019: Laut Rohleder habe die Familie bis heute oft nicht die Unterlagen eingereicht und diese seien essenziell für die Bearbeitung der Anträge. Deshalb sei ein auch persönlicher Termin bei ihrem Sachbearbeiter nicht sinnvoll.

Emmerich weiß, dass die Familie die benötigten Unterlagen schon mehrfach korrekt eingereicht haben. Deshalb ist er der Meinung: „Sie werden hingehalten“. Mittlerweile wisse auch er nicht mehr, wie er helfen kann. Rahimfar selbst ist verzweifelt: „Ich habe alle Unterlagen gesendet und einen Sprachkurs gemacht, ich möchte wieder arbeiten“, erzählt er. Auch seine Frau Farzaneh Asadpour will unbedingt wieder ins Arbeitsleben. Gerade, weil ihre Kinder jetzt in die Schule gehen. „Ich bin Feuer und Flamme“, sagt sie.


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Mittlerweile ist das Ehepaar an seine Grenzen gekommen: „Wir brauchen Geld, wir haben kaum Essen“, sagt der Vater. Er brauche nur etwas Geld für Lebensmittel wie Reis und Öl. Momentan werden sie von ihrer Familie aus dem Iran unterstützt.

Das Ehepaar ist der Meinung, dass ihr Sachbearbeiter ein persönliches Problem mit ihnen habe und deswegen solle er die Unterlagen nicht weiterreichen. Das Jobcenter weist das aber zurück: „Ein von bundesweit 300 Jobcentern genutztes System digitalisiere automatisch die eingereichten Unterlagen und hinterlege sie in die Akte und das läuft vollkommen reibungslos“, erklärt Rohleder. Die ganze unglaubliche Geschichte liest du in diesem Artikel der WAZ.