Veröffentlicht inBochum

Bochum: Mann findet 30 Jahre alten Einkaufszettel – ihm kommen fast die Tränen

Die Erinnerungen vieler Menschen in Bochum werden wach, als ein Mann einen über 30 Jahre alten Einkaufszettel findet.

Bochum
© IMAGO/Panthermedia

Rathaus-Bosse im Ruhrgebiet: Sie sind die Oberbürgermeister im Pott

Wer hat in den Ruhrgebiets-Städten das Sagen? Wir stellen die Oberbürgermeister im Pott vor.

Der Wandel der Zeit macht auch vor Bochum nicht Halt. Immer wieder schließen Geschäfte in der Innenstadt, auch beliebte Kneipen verkünden das Ende (hier mehr dazu).

Viele Anwohner verfolgen die Entwicklung mit Sorge – der Fund eines Mannes in Bochum rief bei einigen nun sentimentale Erinnerungen wach.

Bochum: Einkaufszettel aus einer anderen Zeit – „Es war einmal“

Auf Facebook teilt der Mann seinen Fund in einer Bochum-Gruppe, erklärt: „Beim Aufräumen im Keller gefunden. Es war einmal.“

Auf dem Foto, das er dem Beitrag angefügt hat, sieht man eine Rechnung des Unternehmens „Brinkmann“. Der Beleg wurde per Hand ausgefüllt, es handelte sich um einen Kauf über 39,50 Deutsche Mark (DM), der am 6. November 1992 stattfand.

Bochum: Eine Brinkmann-Rechnung aus dem Jahr 1992.
Eine Brinkmann-Rechnung aus dem Jahr 1992. Foto: Privat

Der Facebook-Beitrag scheint einen Nerv der Bochumer zu treffen, es sammeln sich über 50 Kommentare und über 100 „Gefällt mir“-Buttons darunter. Viele erinnern sich an die alten Zeiten, als das Technikkaufhaus an der Hans-Böckler-Straße noch geöffnet war. So schreibt ein Mann, er habe 34 Jahre bei „Brinkmann“ gearbeitet. Andere Facebook-Nutzer haben ebenfalls Verwandte, die Ex-Angestellte sind.

Viele bedauern auch, dass es Kaufhäuser wie „Brinkmann“ heute nicht mehr gibt.

Bochum: Geschäft meldete 2001 Insolvenz an

Die „Ernst Brinkmann KG“ wurde 1929 in Hamburg-Harburg von Ernst Brinkmann gegründet, im Laufe der Jahrzehnte wandelte sich das Unternehmen zu einer deutschlandweiten Kette. Im Jahr 2001 betrieb „Brinkmann“ noch über 40 Filialen in Deutschland und hatte über 4.000 Angestellte.

Neben Elektrogeräten konnten Kunden dort auch Haushaltsgegenstände, Musikinstrumente, Spielwaren und Porzellan kaufen.


Mehr Themen:


Im Jahr 2001 meldete „Brinkmann“ Insolvenz an, nachdem man im Vorjahr bei einem Umsatz von zwei Milliarden DM einen Verlust von 30 Millionen DM erwirtschaftet hatte. Ein Sanierungsplan scheiterte, weil nicht alle Eigentümer der Firma mit anstehenden Kapitalerhöhungen einverstanden waren. Trotzdem scheint „Brinkmann“ auch 20 Jahre nach Schließung den Kunden in guter Erinnerung zu bleiben – zumindest in Bochum.